Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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Nachdem hiernach auf dem Umfange der reflectirende Punkt 1° geome 
trisch festgestellt worden, muß dieser nach Fig. 163 perspectivisch übertragen 
werden und findet sich hierzu das einfachste Mittel bei dem Vergleiche 
des eben in Fig. 166 Construirten mit dem in Fig. 163 schon Vorhandenen. 
Zieht man nämlich in ersterer Figur aus dem Auge O 1 tangirende Gesichts - 
linien COf und 0*c an die Ellipse, außerdem Gesichtslinien sowohl nach 
den Punkten e und i, als nach den Punkten 9 und 10, in welchen 
Tangenten aus L die Ellipse berühren und dadurch Punkte der Object 
schattengrenze am Kegel bezeichnen, so findet man, daß sowohl der Ab 
stand aO 1 , als die Winkel aCOL, eOU und cO x f den gleichnamigen 
Stücken in Fig. 163 geometrisch gleich sind, und daß man folgerecht in 
dieser auch die Perspective des reflectirenden Punktes 1° dadurch bestimmen 
kann, daß man hier den Winkel a O 1 1° dem gleichnamigen Winkel der 
Fig. 166 geometrisch gleich macht und dabei die Grenzlinie L x in 
1°, dem ersten Punkte zu der gesuchten reflectirenden Linie, 
schneidet. 
In gleicher Weise kann man beiläufig auch die aus Fig. 166 ent- 
neh'mbaren Winkel aO^ und aO 1 10 in Fig. 163 an aO 1 in O 1 
geometrisch antragen, dadurch die Grenzlinie L x in 9 und 10 (Punkt 10 
fällt auf den abgewandten Theil des Kegels) schneiden und hierdurch Punkte 
auf dem Kegelmantel bestimmen, welche diejenigen Kegelseiten bezeichnen, 
mit denen die Perspectiven der Objectschattengrenzen des Kegels 
zusammenfallen, wenn L allein als ein leuchtender Punkt angesehen 
wird. Bei dieser Annahme wäre auch die durch e gehende Kegelseite 
die am hellsten erleuchtete und der Punkt e darin der Ort des höchsten 
Lichtes. 
Verfährt man nun analog dem Vorhergehenden bei der geometrischen Dar 
stellung des elliptischen Schnittes, welchen die durch X angenommene Ebene 
mit dem Kegel bildet und wovon, ebenfalls durch die Hülfsconstruction 
Fig. 165 ermittelt, in Fig. 167 (Taf. 27) ein ausreichendes Stück mit 
ähnlicher Benennung der entsprechenden Theile vorliegt, übertrügt dann den 
hier festgestellten reflectirenden Punkt k° so, wie 1° übertragen wurde, 
perspectivisch nach Fig. 163, so hat man hier in k° einen zweiten 
Punkt der reflectirenden Linie bestimmt. 
Ein dritter Punkt dazu muß die Kegelspitze r selbst sein, durch 
welche die durch Punkt R rechtwinklig zur Kegelseite r v gedachte Ebene 
geht; denn da der Schnitt dieser Ebene mit dem Kegel den kleinsten Kegel 
schnitt, nämlich einen Punkt bildet, so fällt der reflectirende Punkt selbst 
verständlich mit diesem zusammen.
	        
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