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ersteren findet man, wenn man die Standlinie einer ihrer Körper
größe nach bekannten menschlichen Figur, hier etwa die der Figur K,
welche mit Perrüke und Stiefelabsatz 66 Zoll hoch ist, in 66 Theile
theilt und deren je 3 seitlich neben der Skizze mehrfach auf die
durch den Standpunkt K gezogene Horizontale aufträgt. Zieht man
dann, wie es in figürlichen Darstellungen üblich ist, in der Höhe
der Augen eines sitzenden Menschen, d. i. 49 Zoll über dem Fuß
boden, also hier über dem Standpunkte K, den Horizont, und
zieht ferner von einem darin seitlich neben der Skizze beliebig ange
nommenen Punkte V Linien durch die Theilnngspunkte der durch X
horizontal gezogenen Linie, so schneiden diese auf der verlängerten
Grundlinie der Skizze das ihr entsprechende 3 Zoll-Maß mehrmals
ab. Der Raumersparniß wegen ist dasselbe in dem in Fig. 187
(Taf. 28) vorliegenden Grundrisse aus V 3 reducirt worden.
Nach dieser Vorbereitung ist der Grundriß in Angriff zu neh
men. Man ordnet darin zunächst die wichtigeren Theile des Zim
mers an, die Ecke desselben, den Kamin, den Stuhl der Figur W
und deren Standpunkt W in der beabsichtigten Nähe zum Kamin,
das Tischchen neben dem Stuhle, den Standpunkt der Figur K;
danach das weniger wichtige Geräthe, wie etwa den Bücherschrank
im Hintergründe u. s. w. Die Anordnung des als Hintergrund die
nenden Fensters und des Sessionötisches, auf welchen die Figur AI
die Hand stützt, so wie des Stuhles links im Vordergründe ist erst
nach Feststellung der Standpunkte der übrigen Personen rathsam.
Diese werden nun unter möglichst festem Anhalt an die Skizze,
jedoch so angeordnet, daß man jeder Figur den ihr in ihrer beson
dern Körperstellung zukommenden Raum, allenfalls durch vorher
gehende Messungen am lebenden Modelle sichert. Es ist dabei,
vollends wenn die Figuren gedrängt stehen, sehr zu empfehlen, den
jeder einzelnen zukommenden Raum in dem Grundrisse je durch ein
Rechteck von mindestens 1*/, Fuß Länge (der Schulterbreite) und
von mindestens 3 / 4 Fuß Breite (der Brustkastentiefe eines Menschen),
wie ein solches um den Standpunkt K vorliegt, zu bezeichnen, da
hierdurch außer dem jeder Figur zukommenden Raume zugleich am
zuverlässigsten festgestellt wird, in welcher Ansicht, ob ganz oder halb.