sich eine kreisrunde Lichterscheinung zeigt, deren Größe mit der
Entfernung vom Punkte 1 zugleich zunimmt.
Setzt man an die Stelle des leuchtenden Punktes L einen
körperlichen, leuchtenden Gegenstand, wie etwa eine Kerzenflamme,
so zeigt sich auf dem Schirme, wenn er durch Punkt 1 steht, ein
verkleinertes, umgekehrtes objectives Bild der Flamme und auch der
Kerze, während,' wenn der Schirm sich der Linse nähert oder von ihr
entfernt, das Bild sich vergrößert, aber zugleich immer mehr an
Deutlichkeit verliert, je mehr der Schirm sich nach jeder Seite vom
Punkte 1 entfernt.
Die Begrenzung der Lichterscheinung auf dem Schirme ist be
stimmter, wenn man durch eine Borrichtung, etwa einen vor der
Linse angebrachten rund ausgeschnittenen Schirm dafür sorgt, daß
nur ein kleines Lichtbüschel in der Nähe der Achse durch die Linse
geht und die nahe am Rande der Linse durchgehenden sogenannten
Randstrahlen ausgeschlossen werden, weil diese nach zweimaliger
Brechung zu weit vom Vereinigungspunkte der anderen Strahlen
vorbeigehen.
Je mehr der leuchtende Punkt sich der Linse nähert, desto mehr 8- 40.
entfernt sich sein durch Brechung entstandenes Bild davon; je weiter
der leuchtende Punkt von der Linse rückt, desto mehr nähert sich der
selben sein Bild; und wenn er in unendliche Ferne rückt, sodaß
seine Strahlen als parallel kommend angesehen werden können, wie
die der Sonne, so vereinigen sich die gebrochenen Strahlen in einem
Punkte der Achse, welcher der Brennpunkt der Linse genannt wird.
Die Entfernung desselben vom optischen Mittelpunkte heißt die
Brennweite der Linse. Befindet sich umgekehrt der leuchtende
Punkt im Brennpunkte, so treten seine Strahlen nach der zwei
maligen Brechung parallel aus; befindet er sich zwischen dem Brenn
punkte und der Linse, so treten sie divergirend aus. Treffen con-
vergirende Strahlen die Linse, so vereinigen sie sich nach der
Brechung in einem Punkte, welcher der Linse näher liegt als der
Brennpunkt.
Eine mehrmalige Brechung hat auch das Licht erfahren, welches §. 41.
von nicht im Zenith stehenden Himmelskörpern zu uns gelangt, und