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In vorliegender Darbietung erscheint unsere „Anleitung zum Studium
d er Male rperspe k ti ve“ in zweiter, wesentlich verbesserter Auflage.
Einer sorgfältigen Durchsicht wurde vor allem der Text der Anleitung unter
zogen. Inhaltlich weder gekürzt, noch erweitert, erfuhr er in der Abfassung und An
ordnung der Gedanken mehrfach eine völlige Umgestaltung. Zudem wurden wichtige
Begriffe bei erstmaligem Vorkommen in fettem Druck, mehr wissenschaftliche Er
örterungen in Kleindruck gegeben. Durchsichtigkeit und Übersichtlichkeit des Lehr
gebäudes der Perspektive dürften auf solche Weise in gleichem Masse gewonnen haben.
Eine Nachprüfung erfuhren auch die dem Texte beigegebenen Tafeln. Taf. IV
wurde völlig, Taf. II teilweise erneuert, während Taf. III um Fig. 27 und Fig. 28 be
reichert wurde.
Bezüglich der in Kleindruck gegebenen Einschaltungen auf Seite 11—13, 24—26,
31—33 und 53—56 sei bemerkt, dass sie nicht in erster Linie für den Schüler, sondern
für den Lehrer und Weiterstrebenden eingefügt wurden. Sie behandeln Materien, die
unseres Wissens bisher von anderen Lehrbüchern der Perspektive nicht geboten wurden,
die aber behufs einer sicheren Begründung und eines lückenlosen Ausbaues des per
spektivischen Lehrgebäudes nicht unbeachtet bleiben durften. Aus letzterem Grunde
wurden auch Schatten- und Spiegelperspektive in ihren Gesetzen und in deren An
wendung weiter verfolgt, als es bisher üblich war. Von dem jeweiligen Bildungsbedürf
nisse des Zöglings darf es abhängig gemacht werden, inwieweit sich derselbe den in be
sagten Abschnitten gebotenen Lehrstoff anzueignen und praktisch zu verwerten hat.
Von dem Unterschiede, der nach dem Vorwort zur ersten Auflage zwischen
Oentralproj ektion und Perspektive besteht, dürfte der Fachmann bald über
zeugt werden, wenn er die 1888 bei Baumgärtner in Leipzig in zweiter, voll
ständig um gearbeiteter und vermehrter Aufkige erschienene „Freie Perspektive (Cen
trale Projektion) ') in ihrer Begründung und Anwendung“ von Dr. Peschka, k. k. Re
gierungsrat und ordentlicher Professor an der k. k. technischen Hochschule in Brünn,
studiert. Dort findet er auf 617 Seiten und 29 Doppeltafeln mit 352 Figuren die
Centralprojektion und auf 46 Seiten mit 30 in den Text gedruckten Figuren
die Perspektive-) behandelt, indem er auf Seite 1—617 und den zugehörigen
Tafeln immer, auf Seite 618—664 niemals 15 ) centralprojizierenden Linien — Linien, *)
*) Man beachte die Einklammerung.
Freilich fehlt dieser Perspektive, als reine — selbständige — Perspektive betrachtet, die
erforderliche theoretische Grundlage, welche Grundlage, wie im vorstehenden Vorwort betont, erstmalig
unsere Anleitung bietet.
') Abgesehen von der dort gebotenen Kugelperspektive, die auffallenderweise in centralprojek-
tivischer Entwickelung gegeben ist.