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Die Linienperspektive. B. Praxi s.
ergänzt man in Mot. 9 oder 10, Taf. TII, im geometrischen Bilde z. B. den Messbogen in Ml
• links vom Hauptpunkte, dem Aec r -system zugehörig)') über das Auge des Beschauers hinaus zu einem
Halbkreise, so gewinnt man auf dem Horizonte in Accr-M ¡-Entfernung rechts von Acc''d e n
zugehörigen zweiten — den mit Ml korrespondierenden — Messpunkt. Einer
der beiden korrespondierenden Messpunkte der Distanz- und der Accidentalsvsteme liegt stets
derart extrem und kommt, da man mit dem nicht extre m gelegenen allein schon
und am besten auskommt, nie in Betracht; an ihn ist daher auch nicht zu denken, wenn im
ferneren vom Messpunkte schlechtweg die Rede ist.
Bezüglich des Hauptsystems kann man von einem extrem und einem nicht extrem gelegenen
Messpunkte nicht reden. Für dieses System sind die beiden Messpunkte von gleicher Bedeu
tung; denn man benützt bei Tiefenmessungen rechts der Hauptvertikalen D*' mit denselben be
sonderen Vorteilen, mit denen Dl bei Tiefenmessungen links der Hauptvertikalen Verwendung
findet.
Bei Diagonalstellung liegen M 1 ' und Ml offenbar in gleicher Entfernung rechts und
links von P. Demzufolge kann man bei dieser Stellung Mi' nach Ml und umgekehrt auch Ml
nach M'' bestimmen, wenn im ersten Falle Ml und im zweiten M 1 schon bekannt ist.
Der für unsere Messmanipulation benötigte Messpunkt ist M 1 . Behufs seiner
Ermittelung schlagen wir um den bequem zu erlangenden D'-punkt von A her den
Messbogen A M 1 ' und machen P M 1 — P M 1 '.
Nun ziehen wir von AI 1 her durch g eine Messlinie bis zum Schnitt mit der
Masslinie in b — bis h, um in b h die geometrische Zinnenbreite zu erhalten.
Anmerkung. Fig. Id, Taf. VIII, veranschaulicht einerseits die auf der Turmkante b e
vorgenommene Teilung (Teillinien stark), andererseits das Zurückmessen der ermittelten Teile
auf die Masslinie (Messlinien dünn) in geometrischer Darstellung. — Beim Messen
haben wir es wieder zu thun mit lauter ähnlich e n gleich - schenkligen, beim Teilen
mit lauter ähnlichen ungleich - s c h e n k 1 i g e n Dreiecken, deren gleiche bez. ungleiche
Schenkel wiederum jeweilig gelegen sind einerseits in der Masslinie (b 8) und andererseits
in der zu messenden bez. zu teilenden Linie (b e), während die Dreieckbasen wieder
die Mess- bez. T e i 11 i n i e n sind.
Jn einer Tiefe von % Zinnenbreite sind die Zinnenzwischenräume von unten
her — d. i. durch D'- und D'-linien in k — zu schliessen.
Bestimme Punkt 1 (5 cm über c), ziehe von c und 1 aus D'-linien vornhin und
setze auf der so entstandenen D'-mauer in passender AVeise, d. i. in 1 mit halber
Zinne beginnend, Zinnen in Turmzinnengrösse auf. Trage zu diesem Zweck die halbe
geometrische Zinnenbreite e n auf die Masslinie in 1 (diese und die Masslinie in e
haben gleiche perspektivische Tiefe, daher auch für dieselbe Messung die
selben geometrischen Masse) von 1 aus achtmal auf und miss die gewonnenen
Breiten über auf die D'-linie in 1. Der Zinnenquerschnitt sei ein Quadrat — p q daher
wagerecht — und die Zinnenhöhe gleich 1 Zinnenbreite.
Thor und Fenster werden nach Zinnenbreiten placiert.
Mache a r = 0,9 cm. die D'-linie r t = 4.6 cm und die D'-linie t u = 3
cm. Ziehe t P und die AVagerechte u nT. Errichte in m‘ die 21 cm lange Senkrechte
m‘ s‘ als die Achse und in t und u die Schrägen s' t und s' u als zwei aufsteigende
Kanten einer vierseitigen Pyramide von quadratischer Grundfläche. Mache u v = 4,7
cm. Ziehe von D 1 her v w und von w nach D 1 . Lege ferner von v eine Senkrechte
nach x und ziehe von hier aus eine D'-linie bis zum Schnitt mit t P — bis y — und
von da aus wieder eine D'-linie bis zum Schnitt mit der D'-linie in a — bis z. Errichte
in z eine Senkrechte; sie schneidet mit der D'-linie in w Punkt j an. A’erbinde diesen
') Vergleiche: M' - (rechts vom Hauptpunkte, dem An'-systein zugehörig).