Full text: Die Perspektive als selbständige Darstellungsweise

Die Schattenperspektive. A. Theorie. 
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Flächen erzeugen sie parallele senkrechte Vertikalrisse [Lichtstrahlen 
indes, die in dem der vorigen Distanz- bez. Accidentalvertikalen zu 
gehörigen Distanz- bez. Accidentalpunkt verschwinden, erzeugen liier- 
selbst Punkte]). 1 ) 
Zufolge ganz entsprechender Massgaben wären auch die Perspektiven der 
Lichtstrahlenrisse auf schrägen Flächen zu entwickeln. Da jedoch das völlige Er 
wägen dieser Massgaben für den Schüler nicht selten zu schwierig und für die Praxis 
recht wohl entbehrlich ist, ptiegt man Schlagschattenbilder auf schrägen Flächen in 
direkt nach den entsprechenden Schatten auf horizontalen oder vertikalen Flächen zu 
bestimmen, so dass also Schlagschatten auf jeder beliebig gerichteten ebenen Fläche 
ermittelt werden unter alleiniger Zuhilfenahme von Horizontal- und Vertikalrissen; und 
zwar kommen beim Aufiinden von Schlagschatten auf horizontalen Flächen Horizontal- 
und beim Auffinden von Schlagschatten auf vertikalen Flächen Vertikalrisse in Frage. 
Die Art und Weise der Verwendung der Lichtstrahlen und Lichtstrahlenrisse 
beim Ermitteln von Schlagschattengrenzen auf gebogenen Flächen findet zur Genüge 
Erläuterung an Mot. 17 und 18, Taf. VI, und Mot. 7, Taf. II. 
II. Kerzenbeleuchtung. 
Die bei Kerzenbeleuchtung jeweilig in Frage kommenden Lichtstrahlen 
sind, wie erwähnt, Divergierende — Radialen. 
Und die Risse, die von solchen Lichtstrahlen in Bezug auf die einzelne 
Fläche (Ebene) erzeugt werden, sind gleichfalls Divergierende — Radialen. 
Ein gemeinschaftliches Verschwinden solcher Lichtstrahlen und solcher Risse 
ist undenkbar; und so kommt es, dass bei Kerzen beleucht ung von Ver 
se liwindepunkten der Lichtstrahlen und von Verschwindepunkten 
der Lichtstrahlenrisse weder bezüglich der Wirklichkeit, noch 
bezüglich der Bild fläche die Rede sein kann. Vielmehr sind bei solcher 
Beleuchtung Lichtstrahlen, wie Lichtstrahlenrisse der einzelnen Fläche im Bilde, wie 
in der Wirklichkeit Divergierende — Radialen. — L ist hier der Ursprung 
der radialen Lichtstrahlen, und R 1 , R 2 , R 3 u. s. w. sind die orthogonalen Risse dieses 
Ursprunges auf den verschiedenen Flächen, wobei jeder einzelne dieser Risse naturgemäss 
deijenige Punkt einer schattenauffangenden Fläche ist, von dem die auf dieser erzeugten 
Lichtstrahlenrisse radial ausgehen. 
Im übrigen aber gelten auch hier die zwei Sätze: 
1. Läuft die sc hatten werfen de Linie der beschatteten Fläche 
parallel, so ist ihr Schatten eine Linie, die ihr parallel ist. 
2. Begegnet die sc hatten werfende Linie der beschatteten Fläche 
rechtwinkelig, so ist ihr Schatten eine Linie (bez. Punkt), die in den 
auf der beschatteten Fläche erzeugten orthogonalen Riss jedes 
durch sie gelegten Lichtstrahls fällt. *) 
*) In die Lage, Schatten auf Dg-vertikalen Flächen entwickeln zu müssen, kommt der Prak 
tiker nicht.
	        
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