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Die Schattenperspektive. В. Praxis.
В. P r a x i s.
I. Sonnenbeleuchtung.
Mot. 11, Taf. IV. Sämtliche Schatten fidlen auf die Grundebene; alle vor
kommenden „Risspunkte“, d. s. Verschwindepunkte für Lichtstrahlenrisse, kommen
demzufolge auf den Horizont zu liegen — müssen R H -punkte 1 ) sein.
Schatten I und II (L 1 , R 111 ; L 2 , R 2fl ). Die Sonne steht in beiden Fällen in
der den senkrechten Hauptebenen zugehörigen Parallelebene und zufolge ihrer gewaltigen
Grösse auch „i n d er Verlängerung der schatten werfen den Fl ä c h e.“ Der
Schatten dieser Fläche, der sonst wieder eine Fläche ist, wird unter solchen Umständen
zur blossen — nach P gerichteten — Linie. Diese Schattenlinie wird bei Schatten I
abgegrenzt durch den den Punkt b, bei Schatten H durch den den Punkt c tangierenden
Lichtstrahl.
Schatten III und IV. Die Sonne steht in beiden Fällen in der den senk
rechten Frontebenen zugehörigen Parallelebene und zufolge ihrer gewaltigen Grösse auch
„i n der Verlängerung der Вi 1 df 1 äche“. Die Senkrechten a b und d c er
zeugen unter solchen Umständen horizontale, der Bildfläche parallele Schattenlinien
(Satz 2, S. 36), während die P-linie b c in beiden Fällen, wie überhaupt in jedem
Schatten unseres Motivs eine ihr parallele — nach P gerichtete Schattenlinie verur
sacht (Satz 1. S. 36).
Schatten V (L s , R r,H ). Die durch a und d vornhin gelegten „Risse“,
d. s. Lichtstrahlenrisse, grenzen die Schattenmasse seitlings und das Schattenbild
der P-linie b c grenzt sie aussenhin ab.
Schatten VI (L'\ R WH ). Vergleiche Schatten V.
Schatten VII (L 7 , R 7H ). Die durch a und d hintenhin gelegten Risse
grenzen die Schattenmasse wieder seitlings und das Schattenbild der P-linie b c
grenzt sie wieder aussenhin ab.
Schatten VIII (L 8 , R 8H ). Vergleiche Schatten VII.
Abgegrenzt werden die durch die Senkrechten a b und d c verursachten
Schattenlinien dadurch, dass die durch b und c gelegten Lichtstrahlen bezw. die durch
a und d gelegten Risse schneiden. — Einer der be- und in den Schatten III—Л III
auch gezeichneten zwei Lichtstrahlen ist jeweilig selbstverständlich entbehrlich, da uns
die Richtung des Schattens der P-linie b c von vornherein bekannt ist.
Mot. 12, Taf. IV. Die Lichtstrahlen fallen genau von rechtsher unter
einem AV i n к e 1 von 3 0 0 ei n. Sonach sind sie als lauter parallele linkshin lallende
30°-Linien abzubilden, während ihre Risse auf horizontalen Flächen als parallele A\ age-
•> Die Ausdrücke RH, RH-v, Rh’-v, Rl> r -v, RAitU, R.\cc r -v und RDg-v bedeuten bezw. R auf
dem Horizont, der Haupt-, der linken Distanz-, der rechten Distanz-, der linken Accidental-, der
rechten Accidental- und der Diagonalvertikalen und sind zu lesen: Rliorizontal, Rliaupt\ertikal, .RD*-vertikal,
Rl> r -vertikal, RAcd-vertikal, RAcc r -vertikal undRDg-vertikal; denn sie bezeichnen Punkte, nach denen Risse
verschwinden, die bezw. auf horizontalen, hauptvertikalen, Dl-vertikalen, Dr-vertikalen, Acd-vertikalen,
Acc -vertikalen und Dg-vertikalen Flachen (Ebenen) gelegen sind.