Erstes Capitel.
Parallelogramm der Lichtstrahlen. Grundgleichungen der
Isophoten.
§• 1-
Das Parallelogramm der Lichtstrahlen.
1. Die Annahme, welche die Grundlage der Theorie der
Parallel-Beleuchtung bildet, ist folgende:
Die Beleuchtung einer Fläche wird durch paral
lele Lichtstrahlen erzeugt, die auf einer Ebene
eine gleich massige wahre Beleuchtung liervor-
bringen.
Die Gesammtheit aller parallelen Lichtstrahlen, die eine
Fläche oder einen Flächentheil beleuchten, nennen wir einen
Lichtbündel, und eine bestimmte Gerade, welche diesen
Lichtstrahlen parallel ist, die Lichtrichtung. Die wahre
Beleuchtungsintensität, welche ein Lichtbündel auf einer
senkrecht zur Lichtrichtung gestellten Ebene erzeugt, nennen
wir die Intensität des Lichtbündels.
2. Es sei, Fig. 1 Taf. I, B ein Lichtbündel, dessen
Intensität i ist. Wir legen durch denselben eine Ebene senk
recht zur Lichtrichtung BR, und bezeichnen durch F den
Flächeninhalt dieses Schnittes; ferner legen wir durch den
Lichtbündel eine zweite Ebene, deren von der beleuchteten
Seite aus errichtete Normale RN mit der Lichtrichtung BR
den Winkel A bildet, und bezeichnen durch cp den Flächen
inhalt dieses zweiten Schnittes und durch L die Beleuch
tungsintensität 1 ) desselben. Dann empfängt jedes der beiden
') Unter Beleuchtungsintensität wollen wir im ersten Theil stets
die wahre Beleuchtungsintensität verstehen.