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§. 82.
Darstellung der scheinbaren Beleuchtung
der Serpentine.
1. Die Serpentine ist die einhüllende Fläche einer Ivugel-
fläche, deren Mittelpunkt sich auf einer Schraubenlinie be
wegt. Jede Charakteristik ist ein grösster Kugelkreis, dessen
Ebene auf dem Elemente der Schraubenlinie senkrecht steht,
in welchem sich der betreffende Kugelmittelpunkt befindet.
Behufs der Darstellung der Serpentine construiren wir,
Fig. 103, die Schraubenlinie <7, auf der sich der Kugelmit
telpunkt bewegt, und um eine hinreichende Anzahl Punkte
der Aufrissprojection 6 2 der Schraubenlinie 6 beschreiben
wir mit dem Kugelradius Kreise. Die einhüllende Curve
dieser Kreise ist dann die Contour des Aufrisses der Ser
pentine. Diese Contour ist auch die beiderseitige Aequidi-
stante der Sinoide a 2 , und man erhält daher auch diese
Contour, wenn man an mehrere Punkte der Sinoide die Nor
malen zieht und auf diese beiderseits den Kugelradius ab
trägt. Durch Herabprojiciren der so erhaltenen Punkte er-
giebt sich sehr leicht die Grundrissprojection m ] T , m x u der
Contourlinie des Aufrisses.
Für die Isophengen der Serpentine können wir leicht
durch rein - geometrische Betrachtungen eine einfache Con-
struction ableiten. Denken wir uns durch einen beliebigen
Punkt C zu allen Ebenen der Charakteristiken parallele Ebe
nen gelegt, so berühren diese Ebenen eine auf der Grund
rissebene senkrecht stehende Rotationskegelfläche, deren
Basiskreis wir in Fig. 103 mit (p x bezeichnet haben. Die
Hyperbel hh', der Durchschnitt, den die Aufrissebene mit
dieser Rotationsfläche bildet, wird von den Aufrisstracen
dieser Ebenen berührt. Zum Zwecke der Darstellung der
Aufriss-Isophengen construiren wir in der Aufrissebene für
die Kegelspitze C als Centralpunkt auf bekannte Weise das
Hauptkreissystem. Legen wir nun an die Hyperbel hh'
eine beliebige z. B. durch den Grenzpunkt P' des Haupt
kreissystems gehende Tangente E^, so können wir diese als
die Aufrisstrace einer Ebene betrachten, welche der Ebene