Kapitel VI. Artikel 42, 43, 44.
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die Körperschattengrenze und der Schlagschatten eines
äusseren Punktes oder eines Randpunktes gesucht.
42. Der vertikale Kreiskegel mit Spitze nach oben.
Figur 42 a. Durch Ziehen des Lichtstrahls aus der Kegel-
^ spitze cc‘ bis zum Schnitt mit der erweiterten Basisebene,
hier der horizontalen Grundebene, erhält man den Schlüssel
punkt L, ebenso durch Ziehen des Lichtstrahls aus dem
- schattenwer'fenden Punkt aa‘ bis zur erweiterten Basis
ebene den Punkt / im Grundriss. Aus k zieht man im
Grundriss die zwei Tangenten an die Kegelbasis; die
Mantellinien durch die Berührungspunkte c b und c d sind
mit dem gegen k gerichteten Stück d b der Basislinie die
Körperschattengrenze im Grundriss; das Hinaufloten von
b und cl nach b‘ und d‘ liefert die schattenabgrenzenden
Mantellinien auch im Aufriss. — Die Sekante kp im
Grundriss liefert als Schnittpunkte mit der Kegelbasis m
und n und dadurch die Mantellinien cm und cn im Grund
riss und Aufriss. Nur die erste ist dem Lichtstrahl zu
gewendet; wo sie getroffen wird vom Lichtstrahl, nämlich
in ss\ da ist der Schlagschatten des Punktes aa‘. Die
zweite Mantellinie cn bleibt ohne Verwendung; sie enthält
den Punkt, in dem der verlängert gedachte Lichtstrahl
den Kegel wieder verlassen würde.
Probe: Die beiden Projektionen des Schlagschatten
punktes j und V müssen vertikal übereinander liegen.
(Zuweilen kann man auch anstatt des Punktes p den
Schnittpunkt benützen, den die Verbindungslinie der Kegel
spitze und des schatten werfenden Punktes mit der Basis
ebene liefert. Durch diesen Punkt ist dann die Sekante
zu ziehen; sie ist identisch mit derjenigen durch/. Meist |
fällt jedoch dieser neue Hilfspunkt zu fern.)
oftmalige Anwendung der zuvor beschriebenen Konstruk
tion. Ein Punkt der Schnittlinie zwischen einem der hori
zontalen Cylinder und dem Kegeldach wird erhalten, indem
man in beliebiger Höhe einen Horizontalschnitt geführt
denkt. Der Punkt erscheint dann zuerst im Grundriss als
Schnitt eines Parallelkreises der Kegelfläche mit einer
Mantellinie des Cylinders.
Die Bestimmung des Schlagschattens, welchen die
Cylinderrandlinie auf die Kegelfläche wirft, ist aus den
eingezeichneten Konstruktionslinien deutlich und nur die
Wiederholung des mit Figur 42 a Erklärten.
Um den Schlagschatten des Kegeldaches auf den in
der Seitenansicht und Oberansicht erscheinenden Cylinder-
flächen zu bestimmen, ist die Vorderansicht des mittleren
Cylinders als Seitenprojektion des rechts liegenden auf
gefasst und die Körperschattengrenze des Kegels dieser
Seitenprojektion beigefügt (in der Mantellinie links von
der Achse). Die Konstruktion gestaltet sich hierauf ganz
wie in Art. 25; einige der Parallelogramme sind einge
zeichnet.
43. Der schiefe Kreiskegel mit Spitze nach unten.
Figur 43 a. Der Lichtstrahl durch die Kegelspitze c c'
ist hier rückwärts zu ziehen, um im Aufriss als Schnitt
mit der verlängerten Projektion der Basis den Punkt k‘
und durch dessen Hinunterloten auf die Lichtstrahlpro
jektion im Grundriss den Schlüsselpunkt k zu erhalten.
Die Berührungspunkte b und d der im Grundriss aus k
gezogenen Tangenten an den Basiskreis liefern die körper-
schattenabgrenzenden Mantellinien c b und c d, die durch
Figur 43 a.
Hinaufloten in den Aufriss übertragen werden. Der
schattenwerfende Punkt aa‘ liefert als Schatten auf der
erweiterten Basisebene den Punkt //' und dadurch die
Sekante ¿/, welche den Basiskreis zuerst in m schneidet.
Wo die Mantellinienprojektionen cm und c‘ m‘ von den
Lichtstrahlprojektionen getroffen werden, erscheinen die
Projektionen des Schlagschattenpunktes ss‘, die zur Probe
wieder vertikal übereinander liegen müssen.
In Figur 43 b ist ein Beispiel für die Anwendung der
Konstruktion auf den geraden Kegel gezeichnet.
Der vertikalstehende hohle Kegel. 44
Selbstbeschattung eines Kegelrumpfes; Figur 44a als
perspektivische Darstellung der Konstruktion.
Der Lichtstrahl durch die Kegelspitze C liefert als
Schnitt mit der erweiterten Basisebene den Schlüssel
punkt K\ die Tangente aus diesem berührt den Basis
kreis in B und ergiebt die Körperschattengrenze B D. Um
die Schlagschattengrenze der Selbstbeschattung zu er
halten , zieht man die Sekanten KN, K O u. s. w. samt
den Mantellinien durch die Basisschnittpunkte CM, CN,
C P u. s. f. Der Lichtstrahl durch A liefert den Schatten-