Kapitel VII. Artikel 57.
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gleich «y 2 , das heisst gleich der Diagonale eines Qua
drats über a. Die Berührungspunkte dieser zwei Tan
genten seien g'n und h'„; durch das Zurückklappen dieser
Punkte in ihre ursprüngliche Meridianebene findet sich
die Lage der Körperschattengrenzpunkte gg‘ und hh\ die
um so wichtiger sind % als die horizontalen Parallelkreise
im Aufriss, die zum Zurückklappen dienen, zugleich Tan
genten an der Grenzkurve in diesen Punkten darstellen.
In den Grundrisspunkten g und h hat die Grenzkurve im
Grundriss eine kurze Symmetralachse, wogegen der senk
rechte Durchmesser e f eine grosse Symmetralachse dar
stellt.
Ganz dieselbe Betrachtung führt zu den 8 Punkten
der Wulstfläche mit konkavem Meridian, Fig. 56g. Wie
bei diesen Wulstflächen, so lassen sich für alle anderen
Drehungsflächen die wichtigsten Punkte der Körper
schattengrenze rasch bestimmen. Auch für die Schlag
schattengrenze, die bei Drehungsflächen mit Selbstbeschat
tung hinzutritt, führt die Betrachtung der vertikalen Licht
strahlenebene, die durch die Achse geht, und die Er
wägung der Symmetrie der ganzen Schattierung in Be
ziehung auf diese Ebene zu einigen Schlüssen, so dass
sich im Zusammenhang mit Art. 34 über den Verlauf der
Schattengrenzen auf Drehungsflächen mit vertikaler Achse
die in Art. 63 gegebenen Sätze zusammenstellen lassen.
Die Anpassung dieser Sätze an die Lagen der Drehungs
achsen senkrecht zur Vertikalebene und parallel zum
Grundschnitt bedarf keiner Erklärung.
ö 7. Drittes Verfahren für Körperschatten grenzen
auf Drehungsflächen, mit Hilfe von berüh
renden Kugeln.
Der Anschauung vielleicht minder leicht zugänglich,
aber in der Ausführung einfacher und raumsparender ist
ein drittes Verfahren zur Bestimmung der Körperschatten
grenzen auf Drehungsflächen, nämlich dasjenige mit be
rührenden Kugeln. Jede Drehungsfläche kann aufgefasst
werden als umhüllt von Kugeln verschiedener Grösse,
deren Mittelpunkte auf der Achse der Drehungsfläche lie
gen und von denen jede die Fläche nach einem Parallel
kreis berührt, längs welchem jeder Kugelradius normal
zum zugehörigen Meridian der Fläche gerichtet ist. Einen
solchen Parallelkreis (f'g‘ in Figur 57 a) kann man eben
sowohl als eine sehr niedrige Zone der Kugel wie der
Drehungsfläche auffassen, und wo die Schattengrenze
darauf erscheint als auf einer Zone der Kugel, da muss
sie auch liegen als Bestandteil der Schattengrenze der
Drehungsfläche.
Hier ist vorauszunehmen, was erst später (in Art. 66)
ausgeführt wird, aber eines Beweises nicht bedarf, näm
lich dass die Körperschattengrenze auf der Vollkugel ein
Grosskreis senkrecht zur Lichtrichtung ist. Im Grundriss
und Aufriss der Kugel (Figur 57 a) projiziert sich dieser
Grosskreis als eine Ellipse, deren grosse Achse ein Durch
messer der Kugelprojektion senkrecht zur Lichtstrahl
projektion ist. Die grosse Achse der einen Projektion
projiziert sich in der andern Projektion horizontal. Wo
diese Ellipse im Grundriss oder Aufriss geschnitten wird
von der Projektion eines der zuvor genannten Parallel
kreise f‘g\ da ist ein Schattenpunkt auch für die Dre
hungsfläche. Die Grosskreisebene schneidet — wenn die
Drehachse vertikal vorausgesetzt wird — die horizontale
Parallelkreisebene nach einer gemeinschaftlichen Sehne
m n, die wie die Grosskreisebene selbst normal zur Licht
richtung steht, also im Grundriss normal zur Lichtstrahl
projektion erscheint.
Sobald der Parallelkreis f g in Aufriss und Grund
riss der Drehungsfläche gezeichnet und die Normale der
Meridianlinie f‘ o‘ (als Kugelradius gedacht) gezogen ist,
lassen sich nun die auf dem Parallelkreis liegenden Kör
perschattengrenzpunkte m und n rasch bestimmen, ohne
dass die Kugelprojektionen und die Ellipsen gezeichnet
werden müssten. Man zieht (Figur 57 b) im Aufriss <?'/>'
senkrecht zur Lichtstrahlprojektion und im Grundriss den
Radius 0 r horizontal, lotet p‘ in den Grundriss auf 0 r
nach /, zieht durch p die Sehne senkrecht zur Lichtstrahl
projektion, erhält dadurch auf dem Parallelkreis m und n
und lotet diese Punkte hinauf nach vi‘ und n‘. mm' und
nn‘ sind Körperschattengrenzpunkte der Drehungsfläche.