Full text: Lehrbuch der Schattenkonstruktion und Beleuchtungskunde

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Kapitel IX. Artikel 70. 
Weg sind auf der Grundebene die Schlagschatten des 
Kreises, der sieben Mantellinien und der zwei Ränder der 
Wendelfläche bestimmt. Der Schatten der vierten Mantel 
linie wird vom Schatten des Kreises in einem Punkt u 
geschnitten. Ein durch u rückwärts gezogener Lichtstrahl 
trifft die Mantellinie selbst im Punkt j, der ein Punkt der 
Grenze des Schlagschattens sein muss, den der Kreis auf 
die Wendelfläche wirft. Er bestimmt sich schärfer daraus, 
dass die Mantellinie selbst durch den Schattenpunkt j- 
ebenso eingeteilt wird wie ihr gleich langer Schlagschatten 
durch den Punkt u. Mit einer punktierten Linie ist an 
gegeben, wie sich die Schlagschattenfigur auf der Wendel 
fläche ergänzen würde, wenn diese über ihren inneren 
Rand und ihre Achse hinaus erweitert würde. 
Winkel, welche der Höhenschnitt der Schraube nach dem 
zuvor Gesagten darbietet, durch Kreisbögen abgerundet. 
So hat z. B. das Schraubensystem nach Whitworth 
einen Winkel von 55 0 zwischen den geneigten Dreiecks 
seiten; diese sind in 6 gleiche Teile geteilt gedacht und 
die Kreisbögen sowohl der konkaven als der konvexen 
Abrundung schliessen je am äussersten Teilpunkt berührend 
an. Die Oberflächen solcher Schrauben sind also zusam 
mengesetzt aus Schraubenflächen und schraubenförmigen 
Wulstflächen mit kreisförmigem Vertikalschnitt. Diese 
letzteren können beim Schattieren nach der allgemeinen 
Lösung mit Vertikalschnitten parallel zum Lichtstrahl ohne 
weitere Hilfsmittel einbezogen werden, indem man die 
Schraubenlinien, die auf diese Flächen fallen, in Grund- 
Schrauben- und Wendelflächen sind am häufigsten 
verwirklicht in den Schrauben. Die scharfgängige 
(vertikalstehende) Schraube entsteht, wenn ein gleich 
schenkliges Dreieck mit vertikaler Basis auf einer flachen 
Schraubenlinie mit vertikaler Achse derart fortschreitet, 
dass seine Ebene immer durch die Achse geht und seine 
Fusspunkte auf der Schraubenlinie bleiben. Aus dieser 
Erklärung folgt, dass die Ganghöhe der Schraubenlinie 
gleich der Basis des Dreiecks sein muss. Es giebt auch 
Schrauben mit doppeltem und dreifachem Gewinde, bei 
welchen zwei oder drei übereinandergestellte Dreiecke 
derselben Form drehend fortschreiten und die Ganghöhe 
der beschriebenen Schraubenlinien gleich dem Doppelten 
oder Dreifachen der Basis des einzelnen Dreiecks ist. Die 
von den Dreiecksseiten erzeugten Flächen sind Schrauben 
flächen der einfachsten Art, und es ist zu deren Schat 
tierung kein weiteres Hilfsmittel notwendig. 
In der Ausführung sind die ein- und ausspringenden 
riss und Aufriss zeichnet und benutzt wie diejenigen auf 
den Schraubenflächen. 
Bei den flachgängigen Schrauben erscheint an 
statt des gleichschenkligen Dreiecks der vorigen ein Recht 
eck mit horizontalen und vertikalen Seiten, das bei be 
stimmten Systemen zum Quadrat wird. Die Ganghöhe der 
erzeugten Schraubenlinien ist meist das Doppelte der ver 
tikalen Rechtecksseite; das heisst das hohle Rechteck 
zwischen je zwei vollen Rechtecken des Höhenschnitts ist 
ebenso hoch wie diese. Die wagrechten Seiten beschreiben 
Wendelflächen. Auch die Schrauben dieser Art können 
doppelte und dreifache sein, indem zwei oder drei Recht 
ecke übereinander drehend fortschreiten. 
Schraubend verdrehte Stabformen können 
als zusammengesetzt aus Schraubenflächen aufgefasst 
werden und sind als Gegenstände der Beleuchtungskunde 
beschrieben in Art. 106; um den Zusammenhang nicht 
aufzuheben, ist dort auch die Konstruktion der Schlag-
	        
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