Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

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Schliesslich bleibt, noch die Projection der gefundenen recht 
winkeligen Abstände auf den Horizont der Station nach den 
Gleichungen: 
X = X 
Y — Ecos iv — Zsinw 
H = Esinw -|- Zcosw. 
Diese Projection geschieht hinreichend genau und sehr bequem 
mit einem Strahlendiagramme und einem durchsichtigen Lineale. 
Man zeichnet auf quadrirtes Papier, am einfachsten auf Doppel 
millimeterpapier von einer Ecke aus Strahlen für die Höhenwinkel 
von 0° bis 90°, und schlägt um den Ausgangspunkt concentrische 
Kreise für Entfernungen, von einem zum anderen Doppelcentimeter 
fortschreitend, bis zu 20 oder 25 Doppelcentimetern, von denen 
jeder einen Kilometer für die Entfernung E repräsentirt. Legt 
man nun ein Lineal in der Entfernung E mit seinem Nullpunkte 
an den Strahl, welcher dem Höhenwinkel w entspricht, so an, 
dass es den Kreisbogen tangirt, also rechtwinkelig zum Strahle 
des Winkels W steht, so liest man bei der Stelle dieses Lineales, 
welche dem jedesmaligen Werthe von Z entspricht, an der quadra 
tischen Grundtheilung unmittelbar ab: 
Y = Ecosw — Zsinw 
H = E sinw -|- Zcosw. 
Das Lineal wird am besten durchsichtig genommen. Dann 
kann man einen in seinem Nullpunkte senkrecht zu seiner Längs 
theilung gezogenen Strich direct auf den Winkelstrahl w legen, 
um die Linealtheilung rechtwinkelig zur Strahlrichtung zu haben. 
Theilt man diesen Anlegestrich in Doppelmillimeter, so entspricht 
ein Intervall 0,1km, und man kann beim Anlegen des Lineales 
für die Entfernung E bequem 0,01 km schätzen. Die Theilung 
für E wurde bis E = 25 km gewählt. Für kleinere Entfernungen 
bis zu 2,5 km kann dieselbe in ihrer Gesammtausdehnung zu 2,5 km 
angenommen werden. Man erhält somit mit demselben Diagramme 
bis zu Wolkenentfernungen von 2,5 km durch Schätzung der 
Zehnteldoppehnillimeter die einzelnen Meter, von 2,5 bis 25 km 
die zweite Decimale des Kilometers, was für bei Weitem die 
meisten Fälle genügt. 
Vereinzelte Beispiele kann man erforderlichen Falles leicht 
numerisch genauer berechnen. 
Was die zur Berechnung einer vollständigen Wolkenaufnahme 
nothwendige Arbeitszeit anbelangt, so kann man es dahin bringen, 
mit vorgenannten Hülfsmitteln eine Doppelaufnahme mit je vier 
gut identificirten Punkten in jedem der vier Bilder in einer Stunde 
vollständig zu verarbeiten, d. h. mittlere Werthe für die Höhe,
	        
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