Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

die Geschwindigkeit und die Richtung der Bewegung abzuleiten. 
Die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung findet man eben 
falls am einfachsten auf graphischem Wege, indem man die Werthe 
X 2 — X 1 und Y 2 — Y 1 auf Doppelmillimeterpapier aufträgt, 
und die Länge der Hypotenuse, sowie ihre Richtung gegen die 
Abscissenaxe, welche hier die Basis repräsentirt, abliest. Legt man 
einen Transporteur so an die Abscissenaxe als Basis an, dass an 
ihr das Azimut der Basisrichtung abgelesen wird, so liest man in 
der Richtung der Hypotenuse unmittelbar das Azimut der Be 
wegungsrichtung ab. Die Länge der Hypotenuse, dividirt durch 
die Zwischenzeit der Beobachtungen in Secunden, giebt dieWolken- 
bezw. Windgeschwindigkeit in einer Secunde. Diese Division macht 
man hinreichend genau mit dem Rechenschieber, welcher bei der 
ganzen Berechnungsarbeit gute Dienste leistet. 
Die Verarbeitung einer vollständigen Doppelaufnahme in einer 
Stunde kann als Maximalleistung angesehen werden. Im Allge 
meinen wird man nicht darauf rechnen dürfen, mehr als sechs 
vollständige Aufnahmen an einem Tage rechnerisch verarbeiten zu 
können. Diese sechs Aufnahmen verlangen aber meist noch keine 
Stunde Zeit zur Beobachtung. Sollen nun tägliche Aufnahmen und 
zwar mehrere Male wiederholt stattfinden, so ist eine genaue Aus 
wahl und Präcisirung dessen, was beobachtet und aufgenommen 
werden soll, für eine rationelle Verwerthung im Hinblick auf die 
Rechnung und die abzuleitenden Endresultate von grösster Bedeu 
tung. Dies gilt nicht nur für ein Observatorium, sondern für die 
Gesammtheit aller Theilnehmer an der internationalen Wolken 
messung. Bestimmt gesteckte Ziele, welche nach einem einheit 
lichen Arbeitspläne anzustreben sind, werden leichter zu erreichen 
sein, als die Verarbeitung eines regellos aufgehäuften photogramme 
trischen Beobachtungsmateriales, dessen Massenhaftigkeit zur ent 
sprechenden Verwerthung einen Arbeitsaufwand verlangt, der 
zum Erfolge in einem sehr ungünstigen Verhältnisse stehen kann. 
IX. Bas Wolkenäquatoreal und die Benutzung des 
Phototheodoliten zu directen Wolkenmessungen. 
Denkt man sich in dem Dreiecke zwischen der Basis und den 
beiden aus ihren Endpunkten nach dem eingeschnittenen Wolken 
punkte gezogenen Visirstrahlen die beiden Winkel an der Basis 
bestimmt, so kann man dieses Dreieck auflösen und die Entfer 
nungen des Wolkenpunktes von den Basisenden berechnen. Misst 
man dann noch die Neigung der Dreiecksfläche gegen den Horizont,
	        
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