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In anderen Fällen aber, besonders bei den Cirruswolken, sind
die Bilder so gut begrenzt, dass es oft gelingt, selbst 10 Mes
sungen nach einander an demselben Funkte auszuführen, dann
erhält man bei genauen Messungen eine beinahe geradlinige Bahn
mit constanter oder regelmässig beschleunigter Geschwindigkeit.
In allen solchen Fällen ist es lohnend, die grösste Genauigkeit
der Messung einzuhalten, um die horizontalen und verticalen
Bewegungscoinponenten der Wolke zu bestimmen. Denn alle
Umstände sprechen dafür, dass in diesem Falle die Bewegung der
Wolke derjenigen der Luft genau entspricht.“
Diese Vorschriften Ekholm’s für die Wolkenmessungen
stimmen mit unseren Erfahrungen überein und sind durchaus
zutreffend.
2. Measurements of Cloud Heights and Velocities by H. H.
Clayton and S. P. Fergusson, Cambridge 1892.
Auf dem Blue Hill - Observatorium des Harvard College sind
namentlich im Jahre 1890 sehr umfassende Wolkenmessungen mit
zwei Wolkentheodoliten an den Endpunkten einer 1178,4m langen
Bassis angestellt worden. Die Methode der Messung und Berech
nung schliesst sich unmittelbar an die eben beschriebenen Arbeiten
an; ihr hauptsächlichster Werth liegt in dem umfangreichen, eine
ganze Jahresperiode umfassenden Beobachtungsmateriale. Die er
reichte Genauigkeit dieser directen Messungen lässt sich nicht so
unmittelbar mit der Genauigkeit photogrammetrischer Aufnahmen
z/
vergleichen, weil in der Veröffentlichung leider die Wertlie
welche in der Abhandlung von Nils Ekholm aufgeführt sind,
nicht mitgetheilt werden. Indessen gewähren die veröffentlichten
Genauigkeitsbestimmungen genügenden Anhalt für Vergleichungen.
Auf Seite 217 wird mitgetheilt, dass 205 Beobachtungen von
Cirruswolken, nach Ekholm’s Methode berechnet, einen mittleren
Fehler von 6 Proc., bei einer Maximalabweichung von 41 Proc.,
und 21 Beobachtungen von Altocumulus einen mittleren Fehler
von 4 Proc. bei einer Maximalabweichung von 21 Proc. ergaben.
In Tabelle V sind sämmtliche Resultate zusammengestellt unter
Vereinigung mehrfacher Messungen (von 2 bis 6 Beobachtungen)
zu Mittelwerthen, und mit Beifügung der mittleren Fehler in Pro-
centen. Das Mittel beträgt auch hier 5 Proc., trotz der vor
herrschend vertretenen Mittelwerthe aus mehreren Beobachtungen.
Nimmt man hinzu, dass die benutzte Basis 1178,4m betrug, die
Basis von Nils Ekholm hingegen nur 420,7 m, so liegt die
grössere Genauigkeit eher auf Seite des Letzteren. Wir dürfen
somit auch nach den in Blue Hill gefundenen Resultaten directer
Messungen die Genauigkeit der photogrammetrischen Aufnahme