Oopie der Fig. 14 meiner Photogrammetrie bei, jedoch mit Fort-
lassung der Reiterlibelle auf der horizontalen Fernrohraxe. Besser
hätte er gethan, die Libelle beizubehalten, statt dieser aber ganz iiber-
tlüssige Tlieile fortzulassen, welche sich an dieser Abbildung meines
Phototheodoliten nur aus dem Grunde befinden, weil das betreffende
Instrument früher ganz anderen Zwecken gedient hatte, und mir
damals kein anderes zur Construction eines Phototheodoliten zur Ver
fügung stand. Eine Reiterlibelle zum Horizontiren der Fernrohraxe
ist gar nicht zu entbehren, wenn genaue Wolkenmessungen verlangt
werden, worauf wir später noch zurückkommen werden. Inzwischen
hat unser Phototheodolit wesentliche Veränderungen und Ver
besserungen erfahren. Das photographische Objectiv ist für Wolken
messungen in den Durchschnittspunkt der verticalen mit der hori
zontalen Drehaxe des Instrumentes verlegt worden, so dass alle
Drehungen um diese Axe, im horizontalen wie im verticalen Sinne,
um den optischen Mittelpunkt, bezw. den ersten Hauptpunkt des
photographischen Objectives stattfinden. Dies hat den Zweck, ein
mal das Instrument jederzeit leicht und sicher prüfen und justiren,
sowie eine genaue Bestimmung seiner Brennweite vornehmen zu
können, sodann aber auch die bisher gebräuchliche Art der Winkel
bestimmung aus den im fixirten Bilde gemessenen linearen Ab
ständen durch eine di recte Winkelmessung durch das photo
graphische Objectiv hindurch gegebenen Falles zu ersetzen. Durch
dieses Verfahren kann auf directein Wege eine weit grössere
Genauigkeit erzielt werden.
Die seitherige Bestimmung der Azimutal- und der Höhenwinkel
geschah in der Art, dass man auf der Bildplatte den „Hauptpunkt“
bestimmt, in welchem die optische Axe der Camera die zu ihr
senkrechte Bildplatte trifft. Dieser Punkt wird als Nullpunkt eines
rechtwinkligen Coordinatensystems angesehen, gegen welchen die
Coordinaten x und y des in Betracht kommenden Punktes im
Bilde abgemessen werden. Bei horizontaler optischer Axe und
somit vertical stehender Bildplatte erhält man dann unmittelbar
nach Fig. 1, wenn man die Länge der optischen Axe, d. h. die
Bildweite mit D bezeichnet,
' r * X
für den „Horizontalwinkel“ «... tang a — -jj,
für den „Vertical winkel“ ß... tang ß = ^ —— ;
r J r V : cos«
aus welchen Gleichungen beide zu berechnen sind.
Bei geneigter optischer Axe denkt man sich durch den Punkt
p und seine Abscisse x — pr eine verticale Ebene gelegt, Fig. 1,
und projicirt auf den Horizont. Dann erhält man, wenn die