weichungswinkel“ zweifach erhalten, ebenso wie bei der Horizontal-
projection die Höhe. Die ganze Figur ist um 90° gedreht. Bei
unserer Wolkenphotogrammetrie gestaltet sich die Sache noch weit
einfacher und vortheilhafter, wie wir gleich sehen werden. Damit
wird der Äkerblom’schen Vorschrift, nicht über 50° Höhenwinkel
hinaus Wolkenmessungen zu machen, jede Begründung entzogen.
Besonders einfach gestaltet sich die Projection auf die Vertical-
ebene der Basis bei verticaler optischer Axe, also horizontaler
Plattenstellung als Analogon zur gewöhnlichen Aufnahme bei hori
zontaler Axe, also verticaler Plattenstellung. Der Unterschied ist
aber der, dass bei verticaler Axenrichtung die beiden Axen immer
unter einander parallel und rechtwinklig zur Horizontalprojection der
Basis stehen, was bei horizontaler Axe nur einen Fall unter vielen
darttellt, allerdings den für die Genauigkeit der Aufnahme bei
horizontaler Axe und für die Einfachheit der Berechnung am weite
sten den günstigsten. Der Gedanke liegt nahe, ob sich nicht die
Vortheile dieser Parallelstellung der Axen rechtwinklig zur Basis
verallgemeinern lassen.
Fig. 2.
In der That ergiebt sich hierbei eine sehr
sichere und einfache Methode der
Wolkenmessungen, welche vor allen
9C, S 9C 2 anderen den Vorzug verdient, ohne
dass damit jede andere Art der Mes
sung ganz ausgeschlossen werden soll,
wie wir später noch näher darlegen
werden.
Angenommen, die beiden optischen
Axen zweier an den Endpunkten
einer gemessenen Basis aufgestellten
Phototheodolite von ganz gleicher
Brennweite sind horizontal und recht-
3) \ 3) winklig zur Basis, also unter sich
parallel gestellt. Projicirt man den
anvisirten Punkt auf die Horizontal
ebene der Basis, und zieht durch
seine Projection eine Parallele zur Basis, so steht diese Linie senk
recht auf den verlängert gedachten optischen Axen, und diese Ver
längerungen schneiden von ihr ein Stück, Fig. 2, ab, welches gleich
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der Länge der Basis ist. Der Abscisse x v im einen Bilde ent
spricht die Abscisse X x in der Natur, der Abscisse x. 2 im anderen
Bilde das Stück X 2 in der Natur. Die Entfernung des projicirten
Punktes von der Basis sei 7?, sein kürzester Abstand von der
Horizontalebene, hier seine Höhe, sei Z, die ihr entsprechende Bild
ordinate 2, bezw. z x und z% und die Bildweite D, so ergeben sich
aus der Aehnlichkeit der Dreiecke nach Fig. 2 unmittelbar folgende