Full text: Photogrammetrie und internationale Wolkenmessung

kann in so engen Grenzen gehalten werden, dass sie für die Justi- 
rung in Bezug auf den vorderen Hauptpunkt des photographischen 
Objectivs hier nicht in Betracht kommt. 
Nachdem auf solche Weise die genaue Einstellung des Einstell 
fernröhrchens auf den betreffenden Punkt der Glasplatte erreicht ist, 
berührt man das Einstellfernröhrchen nicht mehr, öffnet die Klemmen 
des Horizontalkreises und des Verticalkreises des Phototheodoliten, 
und führt den Durchschnittspunkt der Markenlinien auf der Glasplatte, 
d. h. die optisch-photographische Axe der Camera, durch Drehen um 
beide Axen des Instrumentes auf das Fadenkreuz des Einsteilfern 
rohres, und liest nach genauer Einstellung mit Hülfe der Mikrometer 
schrauben der Kreise des Phototheodoliten an diesen Azimut und 
Höhenwinkel des eingestellten Punktes ab. Hier z. B. bei 30° Nei 
gung das Azimut 19° 40,0' und den Höhenwinkel 42° 58,9', welche 
nahe mit den berechneten Werthen übereinstimmen. Bei Einstellung 
des Punktes mit den Coordinaten x — — 40 mm und y — 40 mm 
ergaben sich die Werthe 19° 40,7' und 42° 59,2', ebenfalls in 
genügender Uebereinstimmung. Die Resultate der ganzen Aus 
messung sind in Tabelle C enthalten. Aus derselben ersieht man, 
dass die Höhenwinkel unter sich und mit den berechneten Werthen 
im Ganzen besser übereinstimmen, wie die Azimute bei grösseren 
Neigungen. Dies liegt in der Natur der Sache, weil ein kleiner 
Fehler im Einstellen der Abscisse bei 60° zweimal, bei 70° dreimal 
so stark auf das Azimut wirkt wie bei Null Grad. Dies wird aus 
Tabelle C unmittelbar anschaulich, wenn man sieht, wie die Azi 
mutalwinkel, welche der gleichen Abscisse von 40 mm entsprechen, 
von 14° 43,2' bei 0° Neigung bis zu 43° 57,4', d. h. auf ihren 
dreifachen Werth anwaclisen bei 60° Neigung der optischen Axe, 
bezw. einem Höhenwinkel von 69° 13,1' des einvisirten Punktes. 
Ueber 70° Höhenwinkel hinaus wird man aber nur bei verticaler 
Axe, also horizontaler Platte aufnehmen, bezw. viel einfacher und 
sicherer auf die durch die Basis gelegte Yerticalebene projiciren. 
Wie wir noch weiter ausführen werden, ist die Benutzung der 
linearen Werthe von x und y bei parallel gestellten optischen 
Axen für Wolkenmessungen einer solchen Winkelbestimmung bei 
allen Neigungen der optischen Axe vorzuziehen. Die directe Winkel 
messung durch das Objectiv soll beim Wolkenphototheodoliten in 
erster Linie zur leichten und sicheren Prüfung desselben, sowie zur 
genauen Bestimmung der Bildweite dienen. Die Bildweiten der 
beiden Instrumente, welche zu correspondirenden Wolkenaufnahmen 
benutzt werden, müssen ganz gleich sein, bezw. gemacht werden, 
um Genauigkeit der Messung mit Einfachheit der Rechnung ver 
binden zu können. Wie die Bildweite gefunden und auf ein 
bestimmtes Maass gebracht wird durch Ausmessung eines guten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.