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Quadratnetzes auf Glas wurde eben besprochen. Keine der früher
angewandten Methoden ist so leicht und sicher auszuführen, wie
diese directe Messung durch das photographische Objectiv hindurch.
Weiter kommt die directe Winkelmessung durch das Objectiv bei
Wolkenaufnahmen in Betracht, wenn man von mehr als zwei Stand
punkten aus gleichzeitig photographiren und messen will; ferner,
wenn Aufnahmen gemacht werden sollen, bei welchen die Parallel
stellung der optischen Axen normal zur Basis nicht mehr ausreicht
wegen der Beschränkung des Gesichtsfeldes, dann bei Blitzaufnahmen
in mässigen Höhen und dergl. Wo aber die grösste Genauigkeit
der Messung angestrebt werden muss, und das ist im Allgemeinen
auch bei correspondirenden Blitzaufnahmen der Fall, da ist die
directe Winkelmessung nach Art der Construction I mit fester
Camera und beweglichem Einstellfernrohre anzuwenden, denn Photo
theodolit I ist durch diese Einrichtung zu einem Präcisions-
instru mente geworden. Der Plorizontalkreis hat Ablesemikroskope,
welche bei 10" directer Theilung die einzelnen Secunden durch
Schätzung liefern.
Die Ausmessung des bereits erwähnten Potsdamer Glasgitters
bei horizontaler optischer Axe in der Hauptbildhorizontalen und
der Hauptbildverticalen ergab die in Tabelle D enthaltenen Werthe.
Die Winkel wurden vom braunschweigischen Landesvermessungs
ingenieur Seiffert in je zwei Doppelsätzen gemessen. Die
zusammengehörigen Werthe, links - rechts, oben-unten, sowie die
beiderseitigen Mittel stimmen bis auf wenige Secunden unter ein
ander überein. Die mit ihnen berechnete Bild weite D wird in
beiden Fällen ganz gleich erhalten, nämlich D — 152,34 mm.
Der Tabelle D sind noch einige Zahlen beigefügt, welche aus
Sternaufnahmen erhalten wurden. Die vier Sterndistanzen Saturn
—a Yirginis, sowie die vier Monddistanzen Mond—« Virginis
wurden am 7. Mai 1895 zu je zweien auf ein und derselben Platte
mit Phototheodolit I aufgenommen in einer Art und Weise, welche
gleich näher beschrieben werden soll. Sie zählen von der Mitte
der Platte, d. h. dem Durchschnittspunkte ihrer Hauptlinien aus.
Die linearen Maasse derselben sind somit die Tangenten der zuge
hörigen Winkel, welche direct durch das Objectiv der Camera wie
oben gemessen wurden.
Die einzelnen Werthe von D weichen hier stärker von ein
ander ab, wie bei der Ausmessung des Glasgitters. Zwei zusammen
gehörige Werthe ein und derselben Platte stimmen hingegen immer
sehr nahe unter einander überein; z. B. giebt die Platte 1 für D
übereinstimmend den Werth 152,29 mm, Platte 4 hingegen beide
Male 152,35. Dies weist daraufhin, dass die Abweichungen der
verschiedenen Platten nicht durch Beobachtungsfehler, sondern durch