Höhe um 124m kleiner wie die erste, was einer abwärts gerich
teten Bewegung von 2,9 m pro Secunde entsprechen würde. Die
Abweichungen der Ii 2 — unter sich und von ihrem Mittel
sind im ersten Falle viel grösser als im zweiten, so dass der aus
diesen Abweichungen berechnete mittlere Fehler einer Bestimmung
von J/ 2 — -Hi im ersten Falle w 1 = H- 141 m, im zweiten m 2 =
+ 93 m wird. Die zJ z werden in beiden Fällen ganz gleich, und
zwar gleich + 0,19 mm, so dass in der Ordinatenbestimmung, bezw.
in ungleichzeitiger Beobachtung etc. der Grund nicht gesucht werden
kann. Hingegen war m p im ersten Falle + 0,24 mm, im zweiten
nur + 0,13 mm, also im ersten Falle beinahe doppelt so gross wie
im zweiten. Dies hängt mit der Veränderung des Wolkenbildes selbst
zusammen, welche im ersten Falle bei etwas geringerer Zwischenzeit
viel stärker war als im zweiten. In den berechneten Mittelwerthen
von zJ z kann dies nicht zu Tage treten, denn sie werden erhalten
durch Vergleichung von je zwei gleichzeitig gemachten Auf
nahmen, die i/ 2 — H x hingegen durch Vergleichung zweier durch die
Zwischenzeit der Beobachtungen getrennten Aufnahmen, auf welche
die ganze inzwischen vorgekommene Wolkenänderung einwirkt.
Die Wolken verändern sich am raschesten bei vertical gerich
teter Bewegung; ist dieselbe aufwärts gerichtet, so findet Neubildung
statt, bei abwärts gerichteter Bewegung hingegen Auflösung, und
gerade diese letztere bewirkt sehr schnelle Veränderungen der Wolken
gebilde. Der doppelt so grosse Werth von m p bei der ersten Auf
nahme gegenüber der zweiten weist auf sehr rasche Veränderung der
Wolke im ersten Falle hin. Dieser Umstand, sowie das Aussehen
der Wolke im Bilde machen eine abwärts gerichtete Bewegung bei der
ersten Aufnahme wahrscheinlich; da diese nun durch die Messung
direct angezeigt wird, und sich keine Fehlerquelle ausfindig machen
lässt von solchem Betrage, dass die hinreichende Genauigkeit der
Aufnahme zweifelhaft erscheinen könnte, so halte ich die abwärts
gerichtete Wolkenbewegung in diesem Falle für nachgewiesen mit
einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit. Berücksichtigt man
die Kleinheit der Basis von 221,9 m gegenüber der Entfernung von
4 bis 5 km und der Höhe von 3 km, so kann nicht bezweifelt
werden, dass die photogrammetrische Methode — richtig ange
wendet — die Möglichkeit gewährt, auch vertical gerichtete Wolken
bewegungen mit Sicherheit zu messen, was der directen Wolken
messung zu erreichen seither nicht möglich war. — Bei ein und
derselben Wolke können verschieden gerichtete Bewegungen der
einzelnen Theile Vorkommen. Die Gesammtbewegung in einem
solchen Wolkengebilde, viel mehr noch in allen den Vorübergang
eines Minimums begleitenden Wolkenerscheinungen unzweideutig
durch die Messung festzustellen und darzulegen ist eine Aufgabe,