12
vom untern Ende eine Dosenlibelle zum Erkennen ihrer Lotrechtstellung
angebracht, welcher wir gegenüber dem üblichen Senkel den Vorzug
geben, namentlich bei windigem Wetter. Schliesslich sei noch der in
der Seitenansicht sichtbaren Strebe Erwähnung gethan, deren oberes Ende
drehbar mit dem die beiden Handgriff verbindenden Bolzen verbunden
ist. Dieser reicht durch einen i 5 cm langen, metallbeschlagenen Schlitz in der
Verstärkungsrippe der Latte und gleitet innerhalb derselben leicht hin und her.
Wird nun die Latte aufgestellt und die Spitze findet hinter derselben einen
Stützpunkt im Boden, so kann die durch Einspielen der Dosenlibelle er
kennbare Lotrechtstellung der Latte durch einen leichten Druck auf die
Handgriffe, welcher das Hin- und Hergleiten des Bolzens im Schlitz zur
Eolge hat, herbeigeführt werden und, da der eine Handgriff mit dem
Bolzen fest verbunden ist, der andere zum Aufschrauben eingerichtet ist,
mit einer kurzen Drehung des letztem, welche die Griffe auf die Rippe
klemmt, festgestellt werden. Die häufigere Anwendung dieser Einrichtung
hat ihre Einfachheit und Zweckmässigkeit als bewährt erwiesen. Da damit
ein Vor- oder Rückwärtsneigen der Latte ein Ende findet, bleibt bei
windiger Witterung nur die Neigung nach der Seite noch übrig, welche
vom Eernrohr aus sehr wohl bemerkbar ist, indem der Horizontalfaden
in demselben die Teilung schräg uberschneidet, der Verticalfaden aber
auf die ganze Lattenlänge im Bilde die kleinste Abweichung zu erkennen
gibt. Beim Abgehen genügt eine kleine Rückwärtsdrehung des Hand
griffs, wodurch beim Auiheben der Bolzen an das obere Ende des Schlitzes
sich verschiebt und die Strebe neben die Rippe einfällt, so dass sie beim
Tragen nicht weiter hinderlich sein kann.
5. Behandlung, Prüfung und Berichtigung des Nivellirinstruments.
Soll das Instrument zum Gebrauch im Felde vorbereitet werden, so ist
zunächst das Stativ mit annähernder Horizontalstellung der Tellerplatte
auf dem Stativkopf aufzustellen, sodann sollen die Stativfüsse beim An
ziehen der Flügelmuttern einzeln durch Bewegung um ihre Drehbolzen
probirt werden, damit diese Bewegung keine zu leichte oder zu strenge
ist. Hierauf wird das Instrument auf den Teller gestellt, die Fussplättchen
werden unterlegt und die sichere Verbindung beider mit Hacken, Feder
und Schraubenmutter hergestellt, wobei letztere nicht unnöthig stark an
gezogen werden soll; ferner sind die drei Flügelschräubchen am Drei-
fussgestell anzuziehen bis die Bewegung der Fussschrauben (Ai, Fi und A3)
anfängt strenge zu werden. Bevor nun das Fernrohr eingelegt und die
Libelle aufgesetzt wird, sind nicht nur die beiden Ringe (A — A) desselben
sowie die Libellenfiisse, sondern auch die ,, F“ förmigen Lagerflächen mit
dem beigegebenen Staubpinsel sorgfältig vom Staub zu reinigen.
Die nun vorzunehmende Prüfung des Instrumentes erstreckt sich
auf die folgenden Instrumententeile; 1. das Fernrohr, 2. die Reiterlibelle,