Full text: Neues Nivellirinstrument zum Messen von Neigungen, Distanzen und Höhen

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3. die verticale und horizontale Instrumentenachse, 4. die Dosenlibelle 
und 5. die Aufhängung (Balancirung); eine Prüfung der Mikrometerschraube 
in Bezug auf die Richtigkeit ihrer Neigungen und der Distanzmessung 
kann wohl ein für allemal geschehen, jedoch ist bei den zunächst herge 
stellten Instrumenten eine Corrections-Vorrichtung nicht für zweckmässig 
erachtet worden, da die genaue Herstellung der Massverhältnisse (Gang 
höhe der Mikrometerschraube und senkrechter Abstand vom Drehpunkt 
[D] des Fernrohrs) in erster Linie Sache des Mechanikers ist. 
1. Im Fernrohr müssen vor Allem die Fäden auf dem Diaphragma 
als feine, scharf begrenzte Linien gesehen werden, wenn man dasselbe 
gegen einen hellen Hintergrund (am einfachsten den freien Himmel) richtet. 
Eine geringe Verschiebung des Diaphragmas mit den Fäden, welche vor 
genommen werden kann, sobald das fünfte am Ocularkopf ansitzende 
Klemmschräubchen mit dem Schraubenzieher etwas gelüftet worden ist, 
genügt, um für jedes Auge, ob normal, kurz- oder weitsichtig, ob be 
waffnet oder nicht, die nothwendige Schärfe zu erreichen. Da das Fern 
rohr im Lager um seine mechanische Achse drehbar ist, muss seine 
optische Achse (Ziel-, Visir- oder Absehlinie) mit ersterer zusammen 
fallen. Das Vorhandensein einer Abweichung untersucht man am ein 
fachsten damit, dass ein deutlich sichtbarer Punkt in mässiger Entfernung 
durch den Schnittpunkt des Fadenkreuzes eingestellt wird, hierauf fasst 
man das Fernrohr vorsichtig an beiden Enden an (wozu die Libelle vor 
her abgenommen werden kann, um die Reibung beim Drehen zu verringern) 
und dreht es vorsichtig in dem Lager. Verlässt der Schnittpunkt der 
Fäden hiebei den eingestellten Zielpunkt, so ist eine Abweichung beider 
Achsen vorhanden und zu beseitigen. Eine Aenderung in der Lage der 
optischen Achse geschieht durch Verschiebung des Diaphragmas senk 
recht zur Fernrohrachse mit Hülfe der vier kreuzweise am Ocularkopf 
hervortretenden Schräubchen. Man wählt nun eine scharf beleuchtete 
Linie (wie z. B. eine Hauskante, einen Blitzableiter, ein Fensterkreuz 
A u. dergl.) stellt diese zunächst sorgfältig mit einem der Fäden ein und 
dreht das Fernrohr vorsichtig im Lager um seine mechanische Achse 
bis diese eine halbe Umdrehung erhalten hat, so dass derselbe P'aden 
eine seiner Anfangsstellung parallele Lage erhält. Zeigt sich hiebei im 
Bilde eine Abweichung von der eingestellten Linie, so entspricht diese 
der doppelten Grösse des Fehlers (dem Durchmesser eines kleinen Kreises, 
welchen die Senkrechte vom mechanischen Drehpunkt auf die Richtung 
des Fadens beschreibt, wenn die Umdrehung vollständig ausgeführt wird) 
und ist zur Hälfte zu beseitigen, indem zunächst ein diametral stehendes 
Schraubenpaar zur Verschiebung des Diaphragmas verwendet wird und 
nach derselben wiederholt dieselbe Einstellung und halbe Umdrehung 
vorgenommen wird, bis die Abweichung verschwunden ist. In gleicher
	        
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