Full text: Neues Nivellirinstrument zum Messen von Neigungen, Distanzen und Höhen

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muss (was doch meistens vom Mechaniker aus geschieht) oder wenn die 
Libelle misshandelt worden ist, d. h. wenn ungeschickte Hände da einen 
Fehler herbeiführen durch unüberlegtes und voreiliges Drehen der Schräub 
chen, wo eigentlich kein solcher vorhanden war. Tritt die Notwendigkeit ein 
die fehlerhafte sich kreuzende Lage der beiden Achsen nachzuweisen und 
zu beseitigen, so wird man folgendermassen Vorgehen: Nachdem die 
beiden die Libelle haltenden Bügel zurückgeschlagen sind, bringt man 
durch Drehen der Mikrometerschraube M die Libellenblase zum Ein 
spielen und neigt sodann die Libelle vorsichtig seitwärts nach rechts und 
links, soweit es der Spielraum im Lager gestattet, ohne die Berührung 
der Gleitflächen (Libellensohle und Lagerringe) aufzuheben wie in Fig. 5 
angedeutet ist; zeigt hiebei die Blase der Libelle eine Neigung abzvechselnd 
nach beiden Enden derselben hin auszuweichen, so ist eine kreuzende Lage 
der Libellen- gegen die Fernrohrachse vorhanden und zwar ist die Libellen 
achse Erzeugende eines Rotations-Hyperboloids und durch seitliche Ver 
schiebung in ihrer Lage solange zu ändern, bis sie in die Erzeugende eines 
Kegels übergeht, womit beide Achsen in einer Ebene liegen. Man hat dem 
nach die seitliche Neigung und die entsprechende Verschiebung solange zu 
wiederholen, bis die Blase der Libelle von ihrer einspielenden Lage aus nur 
einseitig oder gar nicht ausschlägt. Die mechanische Ausführung der 
Verschiebung erfordert stets, dass zuerst die Contre-Miitterchen überhaupt 
zurückgedreht werden und dass die Drehung an den beiden Schräubchen 
(1) und (2) stets um gleichviel vorgenommen werde, damit ihre Spitzen 
stets ohne Spielraum die Libellenfassung festhalten; ist die beabsichtigte 
Lage der Libellenachse gegen jene des Fernrohrs erreicht, so müssen 
die Contre-Miitterchen wieder angezogen werden, bis sie fest ansitzen. 
Die Abweichung der beiden in Frage stehenden Achsen von der 
parallelen Lage kann durch Erschütterung beim Transport, durch die 
Stösse, welche das Instrument beim wiederholten Aufstellen auf hartem 
Boden während der Ausführung geometrischer Nivellements erleidet, veran 
lasst sein, manchmal auch als Folge sehr starker Temperaturwechsel aut- 
treten. Wenn auch die Methode des Nivellirens aus der Mitte der Staton 
die Möglichkeit bietet, kleine Fehler unschädlich zu machen, so ist doch mit 
jedesmaligem Beginn einer solchen Arbeit die Richtigkeit der gegenseitigen 
Lage beider Achsen zu prüfen, da die genannte Methode des Nivellirens 
nicht unter allen Umständen genau eingehalten werden kann. Man verfährt 
wie folgt: die Libelle wird — nachdem Ringe und Libellensohle sorgfältig 
vom Staub befreit sind -- in der Mittellage auf dem Fernrohr aufgesetzt 
und ihre Blase zum Einspielen gebracht, hierauf hebt man sie vorsichtig 
ab und setzt sie mit vertauschten Enden wieder auf die Ringe. Ist nun 
der senkrechte Abstand der Libellenachse von den Ringflächen an beiden 
Enden gleich gross, so zeigt die Libelle keinen Ausschlag, ist er un-
	        
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