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Rechnet man den Betriebsüberschufs für den Personen-
Kilometer wie für den Tonnen - Kilometer zu 2 Pfennig,
was für die durchschnittlichen Frachtsätze und Betriebs
kosten der deutschen Eisenbahnen ziemlich genau zutrifft,
so würde man für den französischen Durchschnittsverkehr
von 13 abreisenden und ankommenden Personen und 4,2
Tonnen als Summe der abgehenden und ankommenden
Güter einen Betriebsüberschufs von
c = (13 -f- 4,2) 0,02 = rund 1, 3 Mark
für jeden Kopf der Eisenbahn-Bevölkerung und jedes Kilo
meter, welches dieser Verkehr durchläuft, erhalten.
Michel untersucht hiernach den -auf Zweigbahnen ent
stehenden Betriebsüberschufs unter der gewifs erlaubten
Annahme,' dafs der gesammte Verkehr aller Stationen der
Zweigbahn bis an die Hauptbahn sich erstreckt. Ist also
die Bevölkerung der um a? t , x 2 u. s. w. von der Hauptbahn
entfernten Stationsorte s,, e n u. s. w., so ist der Betriebs
überschufs U — cl (Ex).
Dieses einfache Verfahren fand vielfache Verwendung,
besonders in Italien und Oesterreich, wobei man vornehm
lich bemüht war, den Verkehrs-Koeffizienten c den ört
lichen wirthschaftlichen Verhältnissen gemäfs zu ermitteln.
Eine zutreffende Bestimmung des durchschnittlichen Ver
kehrs-Koeffizienten für das deutsche Eisenbahnnetz erhält
man durch die folgende Rechnung, welche auf Grund der
Betriebsergebnisse und der Volkszählung vom Jahre 1880
angestellt ist.
Es waren 4502,7 Stationen vorhanden, wobei die ge
meinsam mit fremden Verwaltungen benutzten Grenz
stationen mit einem entsprechenden Bruchtheil in Rechnung
gestellt sind; diese Stationen befanden sich an 4450 Orten.
Die Einwohnerzahl dieser Orte und der aufserdem noch