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Für eine Bahn von 0,75 m Spurweite entsteht eine im
Verhältnis von 0,6 zu 0,45 gröfsere Ersparung, also rund
3800 Mk.
Eine weitere Ersparung, deren Betrag aber um- nach voll
ständiger Bearbeitung von Entwürfen für gegebene Boden
gestaltung ermittelt werden kann, entsteht durch che bei der
schmalen Spur mögliche Anordnung kleinerer Krümmungs
halbmesser.
Nach den werthvollen theoretischen Untersuchungen
Boedecker’s *) bleibt der Kurven-Widerstand unverändert,
wenn in gleichem Verhältnifse mit der Spurweite auch der
Radstand, der Raddurchmesser, der Spielraum im Gleise und
der Krümmungshalbmesser der Kurve abnehmen. Allerdings
nimmt man aus naheliegenden Gründen eine gleichmäfsige
Verkleinerung des Raddurchmessers mit der Verschmälerung
der Spurweite nicht vor, sondern geht von dem Raddurch
messer auf normaler Spur von 0,90 bis 0,97 gewöhnlich bei
einer Spurweite von 1,0 m nicht unter 0,85 m und bei einer
Spurweite von 0,75 m nicht unter 0,75 m Raddurchmesser
herab. Nach Boedecker’s Untersuchungen ist aber der Rad
durchmesser innerhalb der erwähnten Grenzen überhaupt nur
von unerheblichem Einflufse auf die Gröfse des Kurven-
Widerstandes, so dafs man, wenn nur der Radstand gleich-
mäfsig mit der Spurweite verkleinert wird, annehmen kann,
dafs eine Kurve von 50 m Halbmesser bei 0,75 m Spurweite
oder von 70 m Halbmesser bei 1,0 m Spurweite keinen
gröfseren Widerstand bietet als eine Kurve von 100 m Halb
messer in einer Bahn mit normaler Spurweite.
Man kann den Kurven-Widerstand, welcher nach § 7
*) Boedecker, die Wirkungen zwischen Rad und Schiene. Hannover
1887. Hahn'sche Buchhandlung.