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Den berechneten Ersparungen an Zugkraftskosten, welche
in Folge des verminderten Kurvenwiderstandes und in Folge
des günstigeren Yerhältnifses der Rohlast zur Nutzlast auf der
Schmalspur eintreten, steht aber eine Mehrausgabe an Fahr
dienstkosten gegenüber.
Die auf 100 kg Nutzladung entfallenden Anschaffungs
kosten waren auf den Sächsischen Nebenbahnen bei den
bedeckten Güterwagen auf normaler Spur 22 bis 49 Mark,
auf schmaler Spur 21 bis 22 Mark, bei den offenen Güter
wagen auf normaler Spur 16 bis 28 Mark, auf schmaler
Spur 18 bis 19 Mark, und die auf einen Sitzplatz der Per
sonenwagen kommenden Anschaffungskosten bei normaler Spur
58 bis 107 Mark, bei schmaler Spur 97 bis 122 Mark. Nach
diesen Zahlen sind die Anschaffungskosten des AVagenparks
bei schmaler Spur für den Güterverkehr etwas kleiner, dagegen
für den Personenverkehr gröfser, so dafs im Allgemeinen ein
bemerkenswerther Unterschied bei diesen Ausgabeposten für
die Schmal- und Normalspur wohl nicht anzunehmen ist.
Die Unterhaltungskosten der AYagen, über welche freilich
vergleichende Angaben nicht vorliegen, müssen aber zweifellos
für den Güterverkehr auf der Schmalspur gröfser als auf der
Normalspur sein, da die Unterhaltungskosten der Wagen im
AYesentlichen von der Anzahl der einzelnen AVagentheile, wie
Achsen, Räder, Achslager, Federn, Buffer, Kuppelungen u. s. w.
abhängig sind, von denen für Fortschaffung der gleichen
Nutzladung auf der Schmalspur mehr erforderlich sind als auf
normaler Spur.
Da die Unterhaltungs- und Emeuerungskosten der Güter
wagen für Hauptbahnen nach § 5 für den Nutztonnen-Kilo-
meter 0,185 Pfennig betragen und auf Nebenbahnen von
normaler Spurweite gewifs nicht unter 0,12 Pfennig herab
gehen werden, so würden, wenn auf schmaler Spur diese