der nebeneinander liegenden Linien des stärksten Gefälles,
findet man die Linien der Wasserscheiden, und durch
Verbindung der unteren Beugungspunkte der Linie des
stärksten Gefälles die Thalwege.
Der Längenschnitt einer Linie des stärksten Gefälles zeigt
in unmittelbarer Umgebung des Thalweges (Fig 1.) das Flufs-
bett mit seinen Uferlinien, daran anschliefsend den schwach
ansteigenden Thalboden b, welcher durch das Hochufer c
begrenzt wird, von welchem aus der Thalhang d, in der
Regel nach oben hin steiler werdend, ansteigt. Der Thalhang
Fig. 1.
f
wird oben von einer oft durch Klippen ausgezeichneten Kante
begrenzt, welche man Thalsaum e nennt und von welcher
ab der Bergrücken / in der Regel in flacherer Wölbung
bis zur Wasserscheide ansteigt. Die hier beschriebene allge
meine Gestaltung tritt freilich nicht immer in allen Einzel
heiten in voller Schärfe kervor.
Die Thalwege haben von ihrem oberen Endpunkte ab, wo
sie gegen eine Wasserscheide stofsen, bis zu ihrem unteren
Ende, wo sie in einen Thalweg gröfserer Ordnung oder in den
Meeresboden ausmünden, im Allgemeinen ein von oben nach
unten abnehmendes Gefälle. Innerhalb dieser allgemeinen
Gesetzmäfsigkeit kommen aber auch flacher geneigte Strecken
oder umgekehrt auch steilere Abstürze vor, welche Thalstufen,