Full text: Die technische Trassierung der Eisenbahnen (Heft 2)

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§ 9. 
Mafsgebende Steigung, schädliche und unschädliche Steigungen. 
Ist Q das Gewicht der sämmtlichen Wagen, L das Ge 
wicht der Lokomotive und des Tenders, w der Widerstands 
koeffizient für den Zug und s das Steigungsverhältnifs der 
Bahn, so ist bei der Bergfahrt eine Zugkraft^ Z = (Q -j- L) (w -f- *) 
erforderlich. Zur Bestimmung des Zuggewichts, welches eine 
Lokomotive bei dem Zugkraftskoefiizienten z die Steigung auf 
wärts fordern kann, erhält man die Gleichung: 
zL = (Q + L) (w -f- s) 
und hieraus: 
Diejenige Steigung welche zur Berechnung des Zug 
gewichts dient, heilst (he mafsgebende Steigung: 
Meistens ist die steilste auf der Bahnlinie vorkommende 
Steigung die mafsgebende. Ausnahmsweise können steile 
Strecken von geringer Länge für che Bestimmung des Zug- 
gewiehts unberücksichtigt bleiben, sobald es als zuläfsig erachtet 
wird, dieselben mit Anlauf, das heifst unter theilweiser Auf 
zehrung der lebendigen Kraft des Zuges (vergl. § 26), zu er 
steigen. Kommen aber innerhalb der steilsten Strecken Kurven 
vor, deren Widerstandskoeffizient = c ist, so ist zur Fest 
stellung der mafsgebenden Steigung dem steilsten Steigungs- 
verhältnifse s noch dfeser Kurvenwiderstandskoeftizient c hin 
zuzufügen. Kämen beispielsweise in einer Bahnlinie Steigungs- 
verhältnifse in gerader Strecke von 0,012 vor, daneben aber 
Steigungen von 0,010 in Kurven von 300 m Halbmesser, deren j 
Widerstandskoeffizient c = 0,0033 ist, so wäre als mafsgebende C > 
Steigung 0,010 -}- 0,0033 = 0,0133 in Rechnung zu stellen. . 
Die mafsgebende Steigung ist also unter Aufserachtlassung 
ausnahmsweise vorkommender Anlaufsteigungen nach deijenigen
	        
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