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Strecke zu bemessen, in welcher das Steigungsverhältnifs
unter Hinzufügung des Widerstandskoeffizienten
der darin vorkommenden Kurven am gröfsesten wird.
Auf Steigungen, welche so gering sind, dafs auf der Thal
fahrt noch Zugkraft aufgewendet werden mufs, welche also
kleiner als w sind, ist die Zugkraft bei der Thalfahrt:
Z\i = -}— L) (w — s\
so dafs das Mittel zwischen dieser und der Zugkraft bei der
Bergfahrt:
Z\= (Q L) (w -f s)
sich zu:
Z = (Q + I) w
ergiebt, also genau so grofs wie auf der Horizontalen.
Für den Fall, dafs die in beiden Richtungen zu befördernden
Lasten gleiche Gröfse haben, sind also Steigungen, welche
gleich oder kleiner als der Widerstandskoeffizient
w sind, nicht theurer im Betriebe als horizontale
Strecken. Steigungen, welche kleiner sind als w, werden
defshalb unschädliche Steigungen genannt, im Gegen
sätze zu den schädlichen Steigungen, welche gröfser als
w sind. Für den Güterverkehr sind also Steigungen bis zu
0,0036 unschädlich, für die Personenzüge aber bis zu 0,0055.
Die Annahme, dafs in beiden Richtungen gleich grofse
Lasten zu befördern sind, trifft für Eisenbahnen in den meisten
Fällen annähernd zu, da das Gewicht der Lokomotiven und
Wagen, welches unter allen Umständen in beiden Richtungen
befördert werden mufs, che gröfsere Hälfte, ja beinahe 2 /3 der
Gesammtlast bildet. Ist aber der Verkehr in einer Richtung
gröfser als in der anderen, so sind alle in der Hauptrichtung
des Verkehrs ansteigenden Strecken schädlich, alle in der Rich
tung des Hauptverkehrs fallenden Strecken aber nicht allein
unschädlich, sondern sogar billiger im Betriebe, als die Hori-