Full text: A. H. Klauser's Lehrbuch der Vermessungskunde

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das Lineal so lange, bis der Nullpunkt des Nonius auf 30° an der Grad 
theilung steht, zieht an der Lineal kante bei P einen Bleistiftstrich und ver 
längert diesen sodann über C; dann ist der erhaltene Winkel ACB = 30°. 
Winkelconstruction nach der Tangenten-Methode. Man 
beschreibt aus dem gegebenen Scheitel C (Fig. 97) einen Kreisbogen ab, 
zweckmäßig mit z. B. 100 mm Halbmesser, zieht bx J_ AC, trägt längs 
bx. von b aus, den Halbmesser Cb auf und theilt 
diesen in 10 gleiche Theile. 
Soll nun in C ein Winkel von z. B. 40° 30' 
construiert werden, so entnimmt man aus einer Tan 
gententabelle tg 40° 30' = 0*854 und macht bei 
0*854 des Maßstabes bx die Marke m, welche, mit 
C verbunden, den Winkel b Cm — 40° 30' ergibt. 
Winkel über 45° werden vortheilhafter mit Hilfe ihrer 
Cotangentenlinien construiert. 
Um denselben Winkel nach der Sehnen-Me- 
t h o d e zu construieren entnimmt man aus einer Sehnentabelle für den Halb 
messer — 1000 den Wert: 
Sehne 40° 30' = 692*1 
> 
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B 
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2 
xXV-V 
—A— 
Fiff. 97. 
Für den in Fig. 97 angenommenen Halbmesser = 20 mm 
man daher: 
Sehne 40° 30' = 
692 * 1 X10 
1000 
13*8 mm 
erhält 
Fasst man diese Länge von 13*8 mm in den Zirkel und schneidet mit 
derselben von b aus den Kreisbogen in n, so ist <£bCn = 40° 30'. 
Als Halbmesser wählt man, wie bereits bemerkt wurde, vortheilhaft 
eine größere Länge von z. B. 100 mm, so dass die zehnten Theile der 
Tabellenwerte für den Halbmesser 1000. die Sehnenlängen in Millimetern 
ergeben. 
Winkel über 90°, 180° u. dgl. construiert man am besten dadurch, dass 
man zunächst die Überschusswinkel über 90°, 180° u. s. w. bestimmt. 
Nach erfolgter Construction des Achsennetzes zeichnet man die ein 
zelnen Details, entsprechend den auf dem Felde angewandten Aufnahms 
methoden, ein. Die so erhaltenen Punkte werden mit einer Nadel pikiert 
und nach Angabe des Handrisses durch gerade Linien verbunden. 
§. 162. Ausfertigen der Situationspläne. Der nach dem Vor 
stehenden erhaltene Plan enthält nur die Umrisse der einzelnen Parcellen. 
Soll die aufgenommene Fläche in möglichst naturgetreuer Darstellung er 
scheinen, so sind noch die Bezeichnungen der natürlichen und künstlichen 
Objecte, der Culturen, der Gewässer u. s. w. erforderlich. 
Für gewisse Zwecke wird manchmal auch eine Darstellung der Terrain 
formation durch Höhencurven und Bergschraffierung gefordert, wie dieses 
z. B. bei den österreichischen Generalstabskarten der Fall ist. 
Die Ausführung eines Situationsplanes erfolgt entweder nur mit schwarzer 
Tusche oder mit Tusche und Farbenlagen. In den meisten Fällen genügt
	        
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