Full text: A. H. Klauser's Lehrbuch der Vermessungskunde

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Bei Ziergärten und Parkanlagen werden die Rasenflächen wie 
Wiesen-, Plätze mit Baumwuchs wie Wald-Culturen angelegt. Die Gartenwege 
erhalten einen lichten Farbenton aus gebrannter Siena. 
Bäume, Reben- und Hopfenstöcke, lebende Zäune und ihre 
Schatten tibertupft man mit grauem Tusche: bei Tabakculturen das Blatt 
mit Gummigutti, auch mit Sepia. 
Sandparcellen: Gebrannte Siena, licht gehalten. 
Lehmgruben: Gebrannte Siena in 2 bis 3 verschiedenen Tönen: 
stärkere Risse mit mehr Farbenlagen. Vorerst wird die ganze Parcelle mit 
einem sehr lichten Siena-Tone angelegt. 
Felsen: Sepia in 2 Tönen, scharf und unregelmäßig begrenzt, auf- 
getragen. Die gesammte Parcelle wird jedoch zuvor mit ganz blasser Sepia 
grundiert. 
Für Steinbrüche wird Berlinerblau mit Tusche zu blaugrauer Farbe 
vermischt. 
Erddämme werden mit Sepia und Siena, Steindämme mit blassem 
Carmín überlegt. 
§. 164. Darstellung der Terrainformell. Um die Gestaltung 
eines Terrains deutlich zu erkennen, benützt man Höhencurven oder 
Schichtenlinien. Aus diesen kann ein gewandter Fachmann die 
Terrainformen in ihren Einzelnheiten entnehmen. Koch klarer treten diese 
Formen bei Darstellungen nach der Methode der Bergschraffierung 
des k. sächsischen Hauptmannes Lehmann hervor. 
Denkt man sich nämlich eine beliebig geneigte, ebene Fläche als 
Terrainelement durch verticale Lichtstrahlen beleuchtet, so wächst die Be 
leuchtungsstärke mit dem Cosinuse des Neigungswinkels der Fläche gegen 
den Horizont. Eine horizontale Ebene wird nach dieser Annahme die größte, 
jede geneigte Ebene, entsprechend ihrem Neigungswinkel mit dem Horizonte, 
hingegen eine geringere Beleuchtung erhalten. Die Darstellung der ver 
schiedenen Beleuchtungsstärken wird durch parallele, schwarze Striche mit 
weißen Zwischenräumen in der Weise durchgeführt, dass die Breite der 
Striche zu- und jene der Zwischenräume abnimmt, wenn der Neigungswinkel 
der Fläche größer wird. 
Um eine Terrainfläche zu schraffieren, construiert man zunächst am 
Plane die Schichtenlinien, Horizontalcurven. ermittelt in den einzelnen Partien 
die Böschungswinkel und entnimmt aus einer Schraffenscala den ent 
sprechenden Ton der zugehörigen Schraffierung. Die Richtung der Schraffen 
hat man stets, in einem jeden Flächenelemente, senkrecht auf die Schichten 
linien zu legen und ergeben sich demgemäß bei gekrümmten Flächen die 
Sehraffen zumeist als krumme Linien. Je steiler eine Fläche ist, in desto 
geringerer horizontaler Entfernung erscheinen die Schichtenlinien von einander, 
desto kürzer und stärker werden die Schraffen. 
Da die Bergschraffierung hauptsächlichst nur bei militärischen Plänen eine ganz 
besondere Wichtigkeit hat, soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden. 
§. 165. Das Copieren und Vervielfältigen der Pläne. Die 
Methoden, deren man sieh bei der Anfertigung von Plan-Oopien bedient, 
sind sehr verschieden. 
Ist eine Copie im vergrößerten oder verkleinerten, auch im gleichen 
Maßstabe anzufertigen, so überzieht man das Original mit einem Quadratnetze
	        
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