zwischen dem höchsten und tiefsten Punkte. Sollen sich Abtrag und Auf
trag ziemlich ausgleichen, so wird man die Regulierungsebene schätzungs
weise in die halbe Höhe des vorher ermittelten Höhenunterschiedes legen.
Z. B. Cote des höchsten Punktes") .... = 100• 00 m
tiefsten
77 77 # 77
daher Höhenunterschied beider Punkte =
( 5 ■ 7 2 m
6*72:2 = 3-36
Die Höhencote des regulierten Terrains ist somit:
100 — 3*36 = 96*64 m.
Jene Terrainpunkte, welche eine höhere Cote besitzen, erhalten Abtrag,
jene, welche eine kleinere Cote haben, Auftrag. Bei allen abnivellierten
Punkten lässt man Pfähle so tief eintreiben, .bis deren Köpfe in der Höhe
des regulierten Terrains liegen. Die Höhen dieser Köpfe bestimmt man
durch Messungen von den nebenstehenden Niveaupflöcken aus.
Hat z. B. ein Punkt die Höhencote 94*51 ra, so ist dem Pfahle an
dieser Stelle die Höhe 96*64 — 94*51 = 2*13 m, vom Niveaupflocke aus
gemessen, zu geben.
Bei abzutragenden Stellen wird die Tiefe des Abtrages durch Ab
graben jener Erdpartien, nächst welchen die Niveaupflöcke stehen, bis auf
den Horizont der projezierten Ebene angezeigt.
§. 171. Ermittelung der Geschwindigkeiten fließender Ge
wässer. Die Wasser-Geschwindigkeit innerhalb ein- und desselben Quer-
proiiles ist bei freifließendem Wasser im Stromstriche am größten und nimmt
sowohl gegen den Wasserspiegel, als auch — in größerem Maße — gegen die
Ufer und die Sohle hin ab. Will man somit die mittlere Geschwindigkeit
eines fließenden Gewässers bestimmen, so darf man die Messung nicht un
mittelbar im Stromstriche oder am Wasserspiegel vornehmen. Mess-Instru
mente, welche diesem Zwecke dienen, heißen Hydrometer.
Von diesen kommen zumeist die Schwimme r oder der W o 11 m a n ns che
Eltigel zur Anwendung.
§. 172. Als Schwimmer verwendet man vortheilhaft zwei gleiche,
durch eine Drahtkette verbundene hohle Kugeln A und B (Fig. 105) aus
Blech, von welchen eine zum Theile mit Wasser gefüllt wird, so dass
sie von der auf der Oberfläche schwimmenden Kugel in einer gewissen
Tiefe unterhalb der Wasseroberfläche mitgezogen wird.
Da die obere Kugel etwa mit der
Oberflächen-Geschwindigkeit, die untere
ebenso mit der Geschwindigkeit der un-
— teren Wasserfäden fortbewegt wird, so
ergibt sich aus ihrer gemeinsamen Be-
r wegung angenähert die mittlere Ge
schwindigkeit des fließenden Wassers.
•3 an
105. Als Schwimmer kann auch eine
Fig. 105.
Flasche C(Fig. 105) verwendet werden.
*) Es ist gut, dem ersten Anbindepunkte als Höhencote nicht die Zahl 0, sondern
eine größere Zahl, z. B. 100, beizulegen, damit nicht auch negative Coten in der Rech
nung erscheinen. Kennt man die Meereshöhe des ersten Anbindepunktes, so wird man
diese benützen.