I. Bestandtlieile einzelner Messinstrumente.
a) Mittel zur Angabe verticaler und horizontaler Richtungen.
§. 7. Das Lotli (Senkel) ist ein kegelförmiges an einer Schnur
befestigtes Metallstück (Fig. 1), welches mit seiner Spitze nach unten hängt.
Da die Richtung der Schnur bei ruhig hängendem Senkel
eine lothrechte oder verticale ist, so wird das Senkel zur Ver-
ticalstellung von Stäben u. dgl., ferner auch dazu benützt, um
jenen Punkt auf dem Terrain zu bestimmen, welcher vertical
unter dem Aufhängepunkte des Senkels liegt, oder um den
Aufhängepunkt vertical über einen Terrainpunkt zu stellen.
Die Senkeischnur wird gewöhnlich durch eine centrisch
ausgeböhrte Schraubenspindel gezogen und mit einem Knoten
gesichert. Diese Schraubenspindel wird sammt der ein-
gezogenen Schnur in das breite Ende des kegelförmigen
Metallstückes eingeschraubt. Reim Einhängen wird sodann
das Senkel praktisch, bei Anwendung gedrehter Schnüre, mit
einer durch einfachen Zug lösbarer Schleife befestigt.
Um ein hängendes Senkel in jeder beliebigen Höhe fest
stellen zu können, verwendet man auch Senkel mit Gegen
gewi c h t. Die Senkelschnur ist mit einem Ende an dem Gegen
gewichte befestigt, geht über den Aufhängehaken, weiter
durch »das centrisch ausgebohrte Gegengewicht hindurch
und trägt am anderen Ende das eigentliche Senkel. Ein aufgehängtes
Senkel soll mit seiner Spitze beim Drehen der Schnur stets auf denselben
Punkt zeigen.
Fig. l.
§. 8. Die Setzwage (Schrotwage) dient zum Angeben der horizon
talen oder wagrechten Richtung. Sie besteht aus einem gleichschenkligen,
hölzernen Dreiecke abc (Fig. 2)
und aus einem nächst dem
Punkte c befestigten Faden, wel
cher mit einem Bleilothe be
schwert ist. Die Halbierungs
linie des Winkels bei c ist ent
weder eingerissen, oder es ist
nur eine Marke c‘ angegeben,
auf welche das Bleiloth zeigen
muss, wenn die Grundlinie des
Dreieckes horizontal ist.
Um eine Setzwage auf ihre Richtigkeit zu prüfen, bringt man dieselbe
mit der Grundlinie ab auf eine geneigte Unterlage MN, markiert den Stand
punkt x des Senkbleies und setzt sie sodann in verkehrter Lage auf MN,
so dass a und b den Platz wechseln. Bezeichnet man nun den zweiten
Standpunkt y des Senkbleies, so muss die Halbierungslinie des Winkels xcy
durch die Marke c' gehen; ist dieses nicht der Fall, so wird die Marke
corrigiert. In Fig. 2 ist die zweite Lage der Senkelschnur durch die Linie
cy angegeben.
c