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Enden der Luftblase an der Theilung ergeben, und nimmt aus diesen das
arithmetische Mittel.
Je größer der Ausschlag der Luftblase bei einer bestimmten Neigung
der Lagerfläche ist, desto größer ist die „Empfindlichkeit“ der Libelle.
Die Empfindlichkeit einer Libelle ist hauptsächlich von der Größe des
Krümmungshalbmessers der Röhre abhängig und nimmt, zu, wenn dieser
größer wird; sie soll immer dem Zwecke der Arbeit entsprechend sein.
Zu empfindliche Libellen sind oft zeitraubend, und weniger empfindliche
vermindern die Genauigkeit einer Arbeit.
Hat die Libelle eine ebene Unterlagsfläche, so heißt sie „Setzlibelle“
oder „Tischlibelle“; sind die Träger der Libelle unten derart ausge
schnitten, so dass dieselbe auf eine cylindrische Unterlage gestellt werden
kann, so heißt sie „Reiterlibelle“: enden die Träger oben hakenförmig
aus, um die Libelle mit diesen an einer Achse aufhängen zu können, so
nennt man sie eine „Hängelibelle“.
Zum Unterschiede von den Röhrenlibellen nennt man jene Libellen,
welche aus einem kreisrunden, oben mit einem Glasdeckel abgeschlossenen
und bis auf einen kleinen Theil mit Weingeist oder Schwefeläther gefüllten
Gehäuse bestehen. „Dosenlibellen“. Das Gehäuse ist gewöhnlich mit
drei Schräubchen, welche zum Rectificieren dienen und vom Centrum aus
um 120° von einander abstehen, auf eine Fußplatte aufgeschraubt. Der
oben abschließende Glasdeckel, von etwa 5—8 cm Durchmesser, ist innen
concav, kugelförmig ausgeschliffen und hat einen kleinen Kreis oder ein
Kreuz als Marke eingeritzt. Die kreisförmige Luftblase spielt ein, d. h.
nimmt eine eoncentrische Lage mit der Marke ein, wenn die Fußplatte eine
horizontale Lage hat.
Bezüglich der Ausführung sei auch hier bemerkt, dass bei scharfer Krümmung
des Glasdeckels die Empfindlichkeit der Dosenlibelle bedeutend beeinträchtigt wird,
hingegen bei Zugrundelegung einer thunlichst flach concav ausgeschliffenen Glasplatte
die genaue Ausführung der Kugeloberfläche Schwierigkeiten begegnet, weshalb genaue
Dosenlibellen kostspielig sind und seltener als die Röhrenlibellen praktische An
wendung finden.
§. 10. Prüfung und Berichtigung der Libellen. Ist ab (Fig. 4)
die innere Krümmung einer Röhrenlibelle, und setzt man letztere mit ihrer
Basis auf eine beliebig geneigte Ebene in der Geraden AB, so ist die Tan
gente m 2 1 2 im Spielpunkte ra 2 der Blase horizontal, und «4- m., t 2 2 = 7
d. h. gleich dem Neigungswinkel der Geraden AB mit dem Horizonte.
Stellt man hierauf die Libelle in entgegengesetzter Lage auf AB, so dass
1 und 2 ihre Orte wechseln, so kommt m., t. 2 nach m, t x , und die Tangente
an dem Spielpunkte m l , welcher jetzt nach m, zu liegen kommt, ist nun
auch wieder horizontal. Hieraus folgt:
1 == m, t 2 2 = <3l a