Full text: A. H. Klauser's Lehrbuch der Vermessungskunde

somit: <£./? = 2a; und der von den Halbmessern m l 0 und m.,0 gebildete 
"4- 7 === ß === 2 ct. 
Wenn man demnach eine Libelle in zwei entgegengesetzten Lagen auf 
eine beliebig geneigte Gerade AB setzt und an der Theilung den jedes 
maligen Stand der Blasemitte bei m x und m 2 abliest, so entspricht der 
Bogen m l m 2 dem doppelten Neigungswinkel der Geraden AB gegen den 
Horizont. Denkt man sich den Bogen m l m 2 bei M halbiert und senkt die 
Ebene bei B bis die Blase bei der Marke M einspielt, so wird dadurch AB 
horizontal. Da MO den Winkel y halbiert, somit senkrecht auf Mi? und auf 
der in M gedachten Tangente steht, so folgt, dass AB zu dieser Tangente 
parallel ist. 
Eine gute Libelle muss demnach die Bedingung erfüllen, dass die 
Basis horizontal ist, wenn die Blase einspielt. Die Prüfung ergibt sich aus 
der vorhergehenden Betrachtung. 
Man setzt die Böhrenlibeile auf eine sehr schwach geneigte Ebene 
und notiert die Ablesung a t am Spielpunkte m x der Luftblase. Kehrt man jetzt 
die Libelle um 180° und setzt sie abermals auf dieselbe Unterlage, so müsste, 
wenn die Libellenachse parallel zur Unterlage ist, die Ablesung abermals a x 
sein. Ergibt sich aber in der zweiten Lage am Spielpunkte m 2 die Ab 
lesung a 2 . so kommen, dem Bogen m t m 2 entsprechend (« x -f- a 2 Theile in 
Betracht und ist daher die Mitte der Luftblase um | (a x ct 2 ) Theile von m 1 
und m. 2 entfernt. Man hebt oder senkt nun mittelst des Reetificierschräub- 
cliens / in Figur 8 das Ende der Libelle so lange, bis die Ablesung das 
arithmetische Mittel y (a, -f- «D ergibt, wodurch die Libellenachse parallel 
zur UnterlagsHäche gebrachFwird. Dieses Verfahren wird so oft wiederholt, 
bis die Ablesungen in beiden Lagen der Libelle gleich sind. 
Eine andere Methode für die Prüfung der Libelle ist folgende: Man 
setzt die Libelle auf eine Unterlage und reguliert letztere so lange, bis die 
Blase einspielt. Vertauscht man nun die beiden Enden der Libelle durch 
Umsetzen, so muss die Blase wieder einspielen, wenn die Libelle richtig 
ist. Zeigt die Blase in der zweiten Lage einen Ausschlag von der Mitte, 
so entspricht dieser nach den vorhergehenden Betrachtungen dem doppelten 
Neigungswinkel der Geraden gegen den Horizont. Man ändert jetzt die 
Lage der Geraden um den halben Ausschlag, wodurch letztere horizontal 
wird, und beseitigt mittelst des Kectificierschräubchens / die andere Hälfte 
des Ausschlages. Dieses Verfahren ist so lange zu wiederholen, bis die 
Blase in beiden Lagen einspielt: dann ist die Libelle berichtigt, und zugleich 
die Unterlage horizontal gestellt worden. 
Die Prüfung einer Dosenlibelle erfolgt im Sinne der vorher ange 
gebenen Methoden, jedoch in zwei auf einander senkrechten Richtungen. 
Man setzt die Dosenlibelle so auf eine Unterlage, dass das Heben und Senken 
derselben in der Richtung zweier Schräubchen h x und /¿ 2 stattfinden kann. 
Der beim Drehen der Libelle um 180 u sich zeigende Fehler wird mit diesen 
Schräubchen beseitigt. Nun setzt man die Libelle in einer zur früheren 
Stellung senkrechten Richtung auf die Unterlage und eorrigiert in dieser 
Richtung mit dem dritten Schräubchen 11 3 . 
Die gewöhnlichen Dosenli)»eilen haben keine Rectifieierschräubchen und 
sind dann nur für untergeordnete Arbeiten verwendbar. 
§. 11. Anwendung der Libellen. Die Libellen benützt man zum 
Horizontalstellen von Geraden und Ebenen. Um eine Gerade AB (Fig. 4)
	        
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