Full text: Taschenbuch zum Abstecken der Kurven an Strassen und Eisenbahnen

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gefundenen Endpunkten E\ und A 2 nicht direkt absteckbar wäre) 
durch Transformation der Koordinaten beliebiger von ihren (durch 
Proportionenrechnung bestimmten) Punkten auf die Polygon 
seiten 5—6 etc. als Achse. Ist der Bogen ö 2 weiterhin mit einem 
Punkt oder einem dritten Bogen O3 und so fort tangentiell zu ver 
binden, so bleibt das gezeigte Verfahren genau identisch. Es ist 
bloss der der ganzen Rechnung zu Grunde liegende Polygonzug 
bis zum Ende der Trace fortzusetzen, und nötigenfalls durch 
ein Dreiecksnetz, in das er sich bei erheblicher Länge einfügen 
muss, gegen Fehlerhäufungen und grobe Fehler zu sichern. — 
Wie beim Verfahren des § 3d-f wird man sich auch hier gegen 
Rechenfehler dadurch sichern, dass man die polygonometrische 
Koordinierung der Brechpunkte nicht bloss auf die Achse 
(1—2), sondern noch auf eine zweite Achse (etwa 8—7) bewirkt 
und damit sämtliche Absteckungsgrössen durch Rechnung unab 
hängig doppelt gewinnt. Dass sämtliche Polygonseiten doppelt 
gemessen und die Endpunkte (1) und (8) zur Winkelprobe analog 
dem Verfahren S. 51 durch einen zweiten Zug verbunden 
werden, ist bei wichtigen Absteckungen selbstverständlich. 
Fünfter Abschnitt. 
Absteckung von Korbbögen. 
§ 13. Aufstellung allgemein gültiger Beziehungen an 
Korbbogen. 
Sollen zwei Gerade durch eine stetige Kurve berührend 
derart verbunden werden, dass die Berührungspunkte A und E 
ungleiche Entfernung von dem Tangentenschnitt S erhalten, 
oder soll der Bogen zwei gegebene Gerade berühren und streng 
durch zwei, drei oder mehr Punkte gehen, so kann er unmöglich 
ein einziger Kreisbogen sein. Auch das Bedürfnis, beim Pro 
jektieren die Trace der Geländeform möglichst anzupassen, 
kann die Verwendung eines einzigen Kreisbogens als Ver 
bindung zweier Geraden verbieten. Der Bogen ist dann entweder 
eine Kurve von stetig sich ändernder Krümmung (Ellipse, 
Parabel etc.), oder er setzt sich zusammen aus mehreren, sich 
gegenseitig berührenden Kreisbögen von verschiedenen Halb 
messern. Das erstere Auskunftsmittel hat den Nachteil grösserer 
Kompliziertheit der Operationen, das letztere denjenigen eines 
Sprungs in den Krümmungsverhältnissen je an den Berührungs 
punkten. Beim Eisenbahn- und Strassenbau bedient man sich 
fast durchweg des letzteren Mittels, des sogen. „Korbbogens“, 
und schaltet, um dem berührten Uebelstand zu entgehen, an den 
Uebergangsstellen der Kreisbögen nötigenfalls sogen. Uebergangs-
	        
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