Druck von W. Pormetter in Berlin C., Neue Grünstrasse 30.
In R. v. Decker’s Verlag, Marquardt & Sehenck in Berlin C., Nicderwallstr. 22,
ist erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen:
v .; DIE
TEILUNG DER GRUNDSTÜCKE
INSBESONDERE UNTER ZUGRUNDELEGUNG
RECHTWINKLIGER KOORDINATEN.
NEBST
VIERSTELLIGEN LOGARITHMEN UND TRIGONOMETRISCHEN TAFELN
UND EINER QUADRATTAFEL.
BEARBEITET
VON
F. G. GAUSS,
KÖNIG!,, PREUSS. GENERAL-INSPEKTOR DES KATASTERS.
1878. 8]£ Bogen. 8°. elegant in Kalliko gebunden. Preis 5 M.
lim die Gesichtspunkte zu karakterisiren, von welchen hei Bearbeitung des Buches
ausgegangen ist, gehen wir nachfolgend einen Auszug aus der „Einleitung“:
„In der Feldmesskunst hat sich mehr und mehr die Ueberzeugung Ban gebrochen, dass die Punl:„
und Flächenbestimmungen an Genauigkeit wesentlich gewinnen, wenn dieselben, wo es angoht, unmittclh r
auf Zalen gegründet, die rein graphischen Bestimmungen aber möglichst eingeschränkt und nur da- ange-
wendet werden, wo sie entweder nicht entbehrt werden können oder doch tatsächlich einen den gege
benen Vorbedingungen völlig entsprechenden Genauigkeitsgrad sicher zu stellen geeignet sind. So ist die
lediglich auf graphische Grundlagen gestützte Anwendung des Messtisches aus dem auf die Vermessung
der einzelnen Grundstücke etc. bezüglichen Gebiete der Feldmesskunst in vielen Ländern durch bessere,
auf Zalen gegründete Aufnahmemethoden glücklich verdrängt und auf das Gebiet der lediglich graphische
Zwecke verfolgenden topographischen Aufnahmen, bei denen er recht eigentlich am Platze ist, beschränkt
worden. Auch in den Ländern, in welchen man sich zu einer solchen einschränkenden Anwendung des
Messtisches noch nicht hat entschliessen können, wird hoffentlich bald eine bessere Ueberzeugung Platz
greifen. Mit liecht schickt D. W. Ulffers der im Jahre 1862 erschienenen 3. Auflage seiner Tafeln zur
Berechnung der Koordinaten von Polygon- und Dreieckspunkten das beherzigenswerte Motto voraus:
„Rechnen ifet besser als konstruiren“.
„Ganz besonders wichtig ist die Einschränkung der graphischen Methode zu Gunsten des Zalen-
rechnens bei der Teilung der Grundstücke, namentlich nachdem der Wert des Grundes und Bodens in
neuerer Zeit erheblich gestiegen ist und Flächenditferenzen, welcho früher kaum beachtet wurden, namhafte
Geldwerte repräsentiren. Die vorliegende Schrift hat daher dom Operiren mit Zalen, wo es nur angeht,
den unbedingten Vorzug eingeräumt, die Zuhülfenahme der graphischen Bestimmung dagegen auf die
jenigen Fälle beschränkt, in welchen sie vom praktischen Standpunkte aus in der Tat kaum entbehrt
werden kann.
„Die Lösung der Teilungsaufgaben durch Zalenrechnen beruht fast durchweg auf der Bestimmung
der Punkte durch rechtwinklige Koordinaten.
„Um das Rechnen zu erleichtern, sind der Schrift die in den gewönlichen Fällen zur Anwendung
gelangenden Rechentafeln in einer Form beigefügt, welche es gestattet, dass das Ganze bei Ausfürung der
Messungen one Unbequemlichkeit mit an Ort und Stelle genommen und benutzt werden kann.
„Die behandelten Teilungsaufgaben werden für die meisten in der Praxis vorkommenden Fälle aus-
reichen. Die ganz einfachen Fälle, z. B. die Teilung der Dreiecke von einer Ecke aus, die Teilung der
Parallelogramme u. dgl. m. sind aussei Berücksichtigung geblieben, da -dieselben auf den Grundregeln der
Flächenberechnung beruhen und one besondere Anleitung mit Leichtigkeit werden ausgeführt werden
können. Nicht minder sind solche Fälle, denen eine praktische Bedeutung überhaupt abgeht, wie z. B. die
Teilung von Kreisflächen, von der Aufnahme ausgeschlossen geblieben.“
Das Buch ist für Jeden, weloher sich mit Grundstücksteilungen beschäftigt, unent
behrlich. Aber auch für den K#t]f|daten der Feldmesskunst wird das Studium von grosser
Wichtigkeit, sein, da dasselbe Aufgaben, welche für die Feldmesserprüfung geeignet sind, in
grosser Anzal enthält.