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Druck yon P. Stankiewicz’ Buchdruckerei Berlin SW. Bernburgerstr. 14.
Beziehung grosse Verschiedenheiten im Sommer und im Winter auftreten. Da über
dies aus den eben angegebenen Gründen (erhöhte Refraktionsstörungen, Neigungs
schwankungen infolge der rasch sich verändernden Temperatur, und zeitweise Nebel-
und Wolkenbildungen zur Zeit des Sonnenunterganges) eine allzugrosse Annäherung
an den Sonnenuntergang nicht rathsam erscheint, so wird das beste Auskunftsmittel
sein, dass man einen Mittelweg einschlägt und die Beobachtungen im Sommer
frühestens i^' 1 und im Winter 2^ h nach Sonnenuntergang beginnen lässt. Auf diese
Weise gelangt man zu dem nachstehenden Beobachtungsplan, welcher auf der bei
liegenden Tafel graphisch dargestellt ist.
Gruppe.
Sternzeit.
Beobachtung.
Dauer der
Gruppe. Anschlüsse.
I
II
o h
2
— 2 h
— 4
Sept. 23
Nov. 2
— Dec. 6
— Jan. 4
75 Tage
64 „
35 Tage
III
4
— 6
Dec. 7
— Jan. 30
55
ff
26
ff
IV
6
— 8
Jan. 5
— Febr. 24
5 1
y>
ff
V
8
IO
Jan. 31
— März 21
5°
f)
2 5
ff
VI
IO
12
Febr. 25
— April 15
5°
ff
2 5
ff
VII
12
— 14
März 22
— Mai 11
5 1
ff
2 5
26
28
ff
VIII
14
l6
April 16
— Juni 8
54
ff
ff
IX
16
— l8
Mai 12
— Juli 9
59
ff
ff
X
18
20
Juni 9
— Aug. 13
66
ff
3 1
ff
XI
20
22
Juli 10
— Sept. 22
75
ff
35
ff
XII
22
— 24
Aug. 14
— Nov. 1
80
ff
40
40
ff
ff
Die Beobachtungen liegen im Sommer zwischen 9 h Abends und 3 11 Nachts und
im Winter zwischen 7“ Abends und i h Nachts. Die Beobachtungszeit beträgt während
des ganzen Jahres gleichmässig 4" ohne Zwischenpause. Die Dauer der Anschlüsse
schwankt zwischen 25 und 40 Tagen.
Was ferner die Anzahl der Sternpaare anlangt, welche innerhalb einer
jeden Sterngruppe zu beobachten sein würden, so empfiehlt es sich, je 6 Sternpaare
zur eigentlichen Breitenbestimmung auszuwählen, deren Komponenten in Intervallen
zwischen 4“ und i5 m aufeinander folgen, und deren Zenitdistanz-Differenzen den Be
trag von 15' nicht überschreitet. Als Grenzwerth der absoluten Zenitdistanz würde
der Betrag von 25 0 festzuhalten sein. Zu diesen 6 Sternpaaren würden 2 weitere
Sternpaare in etwa 6o° Zenitdistanz hinzuzufügen sein, um innerhalb der Beob
achtungen selbst Anhaltspunkte zur Feststellung etwaiger Refraktionsanomalieen zu
gewinnen.
Helmert. Albrecht,