Full text: Das Verebnen der Kugeloberfläche für Gradnetzentwürfe

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grad die Gröfse von 60 Aquatorialminuten; auf der säulig winkeltreuen 
Karte ist der Breitengrad auf 
37° Breite vergröfsert = 60 . 5 / 4 = 75 Aquatorialminuten 
48° „ „ - 60 . s / 2 = 90 
60° „ „ = 60.2 = 120 
§ 41. Die vorstehende Auseinandersetzung wird genügen, um eine 
wichtige, bisher mehrfach bestrittene Thatsache feststellen zu können. 
Nationale Eifersucht hat dem grofsen deutschen Manne das Recht ab 
sprechen wollen, seinen Namen mit der Erfindung des säulig winkel 
treuen Gradnetzes zu verbinden, und hat behauptet, dafs ihm die klare 
Einsicht in den Bau der Karte gefehlt haben müsse, weil die Abstände 
der Breitenparallele darauf unrichtig angegeben seien. Da ich nun 
in den sechziger Jahren mit dem trefflichen D’Avezac in Briefwechsel 
stand, der dann freilich durch das Jahr 1870 ein jähes Ende erlitt, 
so wandte ich mich an den liebenswürdigen alten Herrn mit der Bitte, 
doch einmal auf dem derzeit allein bekannten, in der Kaiserlichen 
Bibliothek vorhandenen Originale der Mercator’schen Karte nachzu 
messen, und erhielt von ihm die folgenden Angaben über die Abstände 
der von 10 zu 10 Graden ausgezogenen Breitenparallele in Millimetern 
10°= 55 mm 
20°= 57 + 55 = 112 mm 
30°= 60 + 112 = 172 mm 
40°= 66 +172 = 238 mm 
50°= 76 + 238 = 314 mm 
60°= 93 + 314 = 407 mm 
70°= 127 + 407 = 534 mm 
80° = 215 + 534 = 749 mm 
Es handelte sich nun für mich zunächst darum, das Linearmafs, das 
Mercator dem Äquatorialgrade gegeben hatte, in Millimetern zu be 
stimmen, und dabei leitete mich der folgende Gedanke. Wenn er 
einen Erdgürtel abzubilden hatte, so geschah dies in der Weise, dafs 
er für die beiden Breitenparallele, die auf gleichem Abstande zwischen 
der Mitte und den beiden Grenzen lagen, das genaue Verhältnis zum 
Äquator bewahrte, dafs also für einen Gürtel von 10° Breitenunter 
schied die beiden Breitenparallele je 2+ von der Mitte und den beiden 
Grenzen abstanden. Legen wir dies Verfahren auch hier unserer Rech 
nung zu Grunde, teilen den Meridian in Bogen zu 5° und multipli 
zieren jeden dieser Bogen mit der Secante seiner Mittelbreite, so er- 
giebt sich aus den acht Gleichungen
	        
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