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Breitenparallels mit der Secante der Breite multiplizierte, um ihn zum
Äquatorialbogen zu vergröfsern, mufste er auch jeden kleinsten Bogen
des Meridians mit der Secante der Breite, also z. B. auf 60° Breite
mit 2 multiplizieren, um ihn zum vergröfserten Breitenunterschiede
zu machen. Und wenn er nun diese vergröfserten Teile sowohl des
Fig. 14.
Meridians als der Breitenparallele summierte, wie es in dem Kursdrei
ecke auf der platten Karte geschehen war, so erhielt er in seinem
Gradnetzentwurfe ein zweites rechtwinkliges Dreieck, das denselben
Kurswinkel wie jenes hatte, also ihm ähnlich war. Das nur auf der
platten Karte vorhandene Kursdreieck heifst bei den Seeleuten das
wahre Kursdreieck und seine Seiten der
wahre Breitenunterschied, die Abweitung
und die wahre Distanz; das nur auf
Mercators Karte vorhandene Kursdreieck
heifst bei den Seeleuten das vergröfserte
Kursdreieck und seine Seiten der vergrö
fserte Breitenunterschied, der Längenunter
schied und die vergröfserte Distanz. Für
den Kurswinkel von 45° müssen also der
vergröfserte Breitenunterschied und der
Längenunterschied einander gleich sein.
§ 46. Die nebenstehende Figur sei die
stereographische Projektion d. h. der win
keltreue ' strahlige Gradnetzentwurf der
nördlichen Halbkugel, PderPol, ABC DE
. . . der Äquator und Ab cde .. . die Loxo-
drome für den Kurs N 45° 0, auf der man
ebensoviel nach Nord als nach Ost kommt, und bei der nach dem
Vorhergehenden der vergröfserte Breiten unterschied dem Längen-