Full text: Das Verebnen der Kugeloberfläche für Gradnetzentwürfe

Nachwort. 
Unsere Lehrbücher schleppen einen wahren Brast von allerhand 
Projektionen mit sich herum, die sie längst hätten über Bord werfen 
sollen. D’Avezac war in seiner trotz all ihrer Mängel und Fehler 
vortrefflichen und grundlegenden Arbeit: Coup d’oeil historique sur 
la projection des cartes de Geographie, Paris 1863, als Geschicht 
schreiber verpflichtet, über alle vorgeschlagenen Projektionen, nament 
lich wenn sie einmal für Karten verwendet waren, Bericht zu er 
statten, und als Germain veranlafst wurde, zu dieser Abhandlung 
einen mathematischen Kommentar zu schreiben, mufste er auch die 
sämtlichen von D’Avezac erwähnten Gradnetze einer Besprechung 
unterziehen. Ihm sind dann Tissot, Fiorini, Herz, Hammer u. a. in 
ihren umfassenden Werken mehr oder minder gefolgt. Aber ein für 
den Geographen bestimmtes, einleitendes Lehrbuch sollte sich darauf 
beschränken, das Notwendige in möglicher Vollkommenheit zu geben. 
Und wie wenige doch von all den zahlreichen in jenen Werken be 
handelten Projektionen sind als notwendig zu bezeichnen! Es hätte 
der Formeln Tissots nicht bedurft, um zu erkennen, dafs die nacli 
ihren Urhebern Fournier, La Hire, Parent, Murdoch, Braun u. a. be 
nannten zwecklos und damit wertlos sind. Die sogenannten Stern 
projektionen von Jäger, Petermann, Berghaus sind leere Spielereien, 
die von der gegenseitigen Lage der Orte auf der südlichen Halbkugel 
ein ganz falsches Bild geben; die einzige unter ihnen, die eine wissen 
schaftliche Lösung bietet, die Quincunxprojektion von Peirce, zählt 
zwar, was den Scharfsinn der Erfindung und die Zierlichkeit des Bildes 
betrifft, zu den besten überhaupt, ist aber in Wirklichkeit doch nur 
eine Künstelei, und notwendig wird sie niemand nennen können. 
Dasselbe liefse sich von einer Reihe anderer Projektionen sagen; von 
einem so verschrobenen Netze aber, wie es von Wiechel vorgeschlagen 
ist, thut man am besten ganz zu schweigen. Und was nun die mög 
liche Vollkommenheit der Darstellung betrifft, so versteht sich von 
selbst, dafs eine erschöpfende Behandlung der Lehre von den Karten-
	        
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