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andere, zu denen auch ich gehörte, in geselliger Vereinigung zu
sammen, und als das Gespräch darauf kam, ob die lateinischen Be
nennungen konform und äquivalent oder die griechischen orthomorph
und isomer vorzuziehen seien, da erwähnte ich, dafs ich dafür die
deutschen Ausdrücke winkeltreu und flächentreu gebraucht hätte. Sie
fanden den Beifall der Anwesenden, und als sich bald darauf zuerst
Debes, dann Günther und darauf Zöppritz ihrer bedienten, da wurden
sie zum Gemeingut der Geographen. Später hatte ich Gelegenheit,
anderen Herren mündlich oder schriftlich auch noch andere der von
mir gebrauchten deutschen Ausdrücke mitzuteilen, und da einige von
ihnen den Beifall eines Mannes wie Hammer fanden, glaubte ich sie
auch für diese Arbeit verwenden zu dürfen. Sollten aber auch meine
eignen nicht gebilligt werden, so möchte ich die Geographen doch
bitten, dafs sie wenigstens diejenigen in ihre Wissenschaft einführen,
die bei den deutschen Seeleuten schon lange in Gebrauch sind. Ein
Wort wie Abweitung für das Linearmafs eines Bogens auf einem
Breitenparallele ist gar nicht zu entbehren, und der Ausdruck ,,ver-
gröfserte Breite“ verdient doch unbedingt den Vorzug vor dem aus
dem Französischen übersetzten „wachsende Breite“. Die Breite wächst
von 0° nach Nord und Süd bis 90°, wie die Länge von 0° nach Ost
und West bis 180° wächst. In dem Ausdrucke wachsen ist aber nicht
ausgedrückt, dafs jeder einzelne Breitengrad an und für sich ver-
gröfsert wird.