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Erster Teil. Perspektive der Lage.
Viel einfacher ist für Strahlbüschel folgendes Verfahren 1 ): Man legt irgend
einen Kreis (Fig. 24 und 25) durch das Centrum В des Doppelbüschels, welches
mit der Peripherie die Punkte abc und a { h K c x bestimmt. Verbindet man wechsel
seitig a und c { , sowie a { und c, welches den Durchschnitt n giebt, ebenso а
und b { sowie a K und b, die m ergeben und zieht rnn, welches in к und 1 die Peri
pherie schneidet, so sind Bk und Bl die gesuchten sich deckenden Elementenpaare.
Dieses Verfahren kann ebenso dazu dienen, beliebige andere entsprechende
Strahlenpaare des Doppelbüschels B zu bestimmen. Irgend ein Punkt der
Geraden kl (Fig. 24 oder Fig. 25) bestimmt von a und a { aus wechselseitig
und x, welche (Fig. 26) sofort in B die ent
sprechenden Strahlen Bx und Bx' geben.
Diese überraschend einfache Lösung einer anscheinend
viel verwickelteren Aufgabe beruht auf der schon früher
erwähnten Eigenschaft der Kreise. Zieht man nämlich
(Fig. 27) von zwei beliebigen Punkten B und B x der
Peripherie Strahlen nach beliebigen Punkten a, 6, C,
so entstehen in B und B t zwei gleiche Slrahlbüschel.
Diese sind mithin projektivisch, aber in schiefer Lage.
In Fig. 2 4 kann man nun in a und a, Büschel an
nehmen, die mit den Peripheriepunkten perspektivisch
gesetzt werden. In diesen projektivischen Büscheln decken
sich aber die Strahlen a und a', folglich haben sie einen
perspektivischen Durchschnitt, der als Gerade kl auftritt.
Um in einer Doppelgeraden die sich deckenden
Elementenpaare zu finden, braucht man blos die
Doppelgerade mit einem beliebigen Punkte B in Be
ziehung zu setzen. In B setzt man ein Doppelbüschel
perspektivisch mit der Doppelgeraden. Man bestimmt
die sich deckenden Elementenpaare, die sofort auf
f' der Doppelgeraden die vereinigten entsprechenden
Fig. 27. Punkte ergeben. (Fig. 25.)
1) Steiner 1. c. pag. 68; Ostwalds Klassiker, Heft 82, pag. 61.