Full text: Hammer-Fennels Tachymeter und Topometer (Heft 4)

Hammer-Fennels Tachymeter 
mid Hammer-Fennels Topometer. 
Vorgeschichte. 
In Hinsicht auf die Besonderheiten dieser Instrumente erscheint ein Rückblick auf 
ihre Entstehung angezeigt. Dabei soll nur auf das eingegangen werden, was vom Stand 
punkte des konstruierenden Mechanikers aus erwähnenswert erscheint. Diese Beschränkung 
ist geboten, da Herr Professor Dr. v. Hammer über die Gedanken und Erwägungen, die ihn 
zur Konstruktion selbsttätiger Tachymeter führten, bereits mehrfach eingehend berichtet 
hat 1 ), und da dem Verfasser dieser Zeilen nur die Sonderaufgabe zufiel, die „Diagramm 
verschiebung“ in eine geeignete Form zu bringen. 
Im August-Heft der „Zeitschrift für Instrumentenkunde“ wurde 1898 eine Abhandlung 
von Herrn Professor Dr. v. Hammer veröffentlicht mit der Überschrift „Entwurf eines 
Tachymeter-Theodolits zur unmittelbaren Lattenablesung von Horizontaldistanz und Höhen 
unterschied“. Es wurde darin der Oberbau eines Tachymeters beschrieben und abgebildet, 
der sich von allen anderen bisher bekannten Instrumenten dieser Art dadurch unterschied, 
dass im Bildfelde des Fernrohrs ein auf Glas aufgetragenes, zur unmittelbaren Ermittelung 
der Entfernungen und Höhen dienendes Diagramm angebracht war, das sich beim Auf- und 
Niederkippen des Fernrohrs selbsttätig in horizontaler Richtung verschob. Die Verschiebung 
wurde durch zwei schiefstehende Schienen bewii'kt, die rahmenartig das Okularende des Fern 
rohres umgaben und zwischen denen der Schlitten mit dem Diagramm ohne Spielraum geführt 
wurde. Die Abbildungen 1 und 2 (Seite 2), die der obengenannten Abhandlung entnommen 
sind, lassen dies deutlich erkennen. Das von Tesdorpf in Stuttgart gebaute Musterinstrument 
lieferte zwar bei den Versuchsmessungen Ergebnisse von nahezu genügender Genauigkeit, 
aber es erwies sich die Abnutzung der Führungsschienen des Rahmens als eine sehr zu 
fürchtende Fehlerquelle. Wohl besonders deswegen schrieb Herr Professor Dr. v. Hammer 
auch (S. 242 der erwähnten Abhandlung): 
„Ich gestehe, dass ich nicht glaube, durch die folgende Mitteilung die Aufgabe 
praktisch vollständig gelöst zu haben ; aber ich möchte auch nicht glauben, dass 
der hier versuchte Weg zur Lösung unmöglich sei. Ich kann nur hier in Stuttgart 
keinen Mechaniker für die weitere Verfolgung der Sache ohne beträchtliche Geld 
mittel interessieren, und da mir diese fehlen, so veröffentliche ich diese Zeilen in 
der Hoffnung, man möchte diese weitere Verfolgung anderswo aufnehmen.“ 
Daraufhin stellte Verfasser dieser Zeilen am 20. August 1898 sich und seine Werkstätte 
Herrn Professor Dr. v. Hammer zu weiteren Versuchen zur Verfügung. Es wurden nun eine 
Reihe von Bewegungsvorrichtungen für das Diagramm zeichnerisch entworfen und teilweise 
’) „Der Hammer - FßNNEL’scbe Tachymeter - Theodolit und die Tachymeterkippregel zur un 
mittelbaren Lattenablesung von Horizontaldistanz und Höhenunterschied.“ Von Dr. E. Hammer. 
Verlag von Konrad Wittwer. Stuttgart 1901. 
Fennel, A., Geodätische Instrumente. Heft IV. 
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