Full text: Studien zu Philipp Apians Landesaufnahme

8 
Max Gasser 
K. Armeebibliotliek finden sich unter Inventar Nr. 902 „Bayern 
Generalkarten“ von der Puschschen Kopie als Exemplar A folgende 
Blätter aufbewahrt: Nr. 1 mit 28, 31 mit 33, 36 mit 40. Von 
Exemplar B: Nr. 1 mit 19, 21, 22, 26 mit 28, 31 und 32, 36 mit 
38, 40, davon Nr. 2 in triplo, Nr. 9, 12, 14, 31 in duplo. Die 
Grösse beider Kopien ist 94 :63 cm. Was die Zeichnung betrifft, 
so sind beide Kopien in Tusche ausgeführt auf festem, grobkörnigem 
Papiere. Kopie A ist in Halbbogen zusammengefügt. Kräftig und 
gross ist das Gradnetz gezeichnet, in zwei Streifen; der äussere, 
42 mm breit, enthält die Felder von 10 zu 10 Minuten, abwechselnd 
in parallelen Linien schraffiert; gross und schön sind die Zahlen 
40 mm hoch den freien Feldern eingeschrieben. Innen läuft der 
kleinere, 16 mm breite Gradnetzstreifen, die einzelnen Minuten eben 
falls abwechselnd schraffiert anzeigend. Was die Konturenzeichnung 
selbst anbelangt, ist Kopie A ungleich vollendeter, bei beiden sind 
die Flüsse den Uferlinien parallel schraffiert, ebenso die Seen, die 
Wälder sind durch Tannen charakterisiert, die Möser durch die 
heutige Signatur dargestellt. Eigentümlich hebt die Apiansche Karte 
die Gebirge in perspektivischer Zeichnung hervor, ebenso ist jede 
grössere Stadt, ja fast jeder Markt so in Perspektive gezeichnet, dass 
man glaubt, auf das damalige Aussehen schliessen zu können. 
Besondere Aufmerksamkeit ist der Bedachung der Kirchtürme 
gewidmet, ob Spitze, Kuppel, ob Sattelturm, ist jedesmal angegeben, 
ja man erkennt sogar den örtlichen Wechsel der Baustile. 
Schlagen wir die Karte vor uns auf, so findet sich gleich auf 
Blatt la und 6 a als Einleitung ein Gedicht von Auerpachius, uns 
Inhalt und Verfasser nennend. 
Quicquid habet tellus, praeclarü Boja quicquid 
Principis Alberti sub ditione patet 
Id summo studio summöqe labore videbis 
Congestum dextra nec minus artifici 
Non urbes tantum cernes non oppida tantü 
Et vaga cum magnis flumina littoribus 
Non tantum ingentes sylvas arcesque videbis. 
Et si qua est celebri nomine magna palus 
Verum etiam pagos, villas, castella, casasque 
Si que quis exiguo rivulus am ne fluit. 
Omnia quo distent etiam discrimine cernes. 
Nec quicque quod te fallere possit erit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.