Full text: Studien zu Philipp Apians Landesaufnahme

Studien zu Philipp Apians Landesaufnahme. 11 
für vaterländische Geschichte etc., 39. Band, durch Veröffentlichung 
der Allgemeinheit zugänglich gemacht. 
Trotz des 30 jährigen alleinigen Druckprivilegiums erschien 
schon 1579 ein guter Nachstich der Apianschen Karte, von Petrus 
Weinerus angefertigt, jetzt vom Topographischen Bureau nach den 
alten Kupferplatten Aviederum im Jahre 1902 abgedruckt und ver 
vielfältigt. 
Im Jahre 1651 finden wir nochmals eine Nachahmung der 
Apianschen Landtafeln „nachgedruckt zu München“. Da die Apian- 
sche Ausgabe vom Jahre 1568 und die Ausgabe von 1651 fast voll 
kommen identisch sind, sollen sie zusammen mit dem Weinerschen 
Nachstiche in Vergleich gezogen Averden. Schon im Titel unter 
scheiden sich beide Werke. Apian wählte „Bayrische Landtafeln 
XXIIII“, Weinerus dagegen fasst seine „Beschreibung des hochlöb 
lichen Fürstentums Obern und Nidern Bayrn“ in einen architekto 
nischen Aufbau ein, von zwei allegorischen Figuren, den Ackerbau 
und die Jagd darstellend, umgeben, das Ganze ist gekrönt vom bayeri 
schen Wappen, über welches zwei Engelfiguren die Krone halten. Um 
wendend folgt bei Apian eine Uebersichtskarte, bei Weinerus das Bild 
des Herzogs Albrecht V., von einem Lorbeerkranze umgeben folgt 
des Aveiteren das bayerische Wappen und jetzt fügt Weinerus ebenfalls 
eine Uebersichtskarte bei, mit einem Epigramm, worin er, Petrus Wei 
nerus, sich als Verfasser nennt. Während auf Blatt 1 merkwür 
digerweise die Apiansche Ausgabe mit der vom Jahre 1579 sich 
ziemlich deckt, geht hier die Ausgabe von 1651 ausnahmsweise selb 
ständig vor. Sie enthält an dieser Stelle eine „chorographia electoratus 
Bavariae superioris et inferioris ac Palatinatus superioris ad exemplar 
descriptionis veteris denuo recusa anno MDCLI“. 
Blatt 3 des Weinerschen Nachstiches enthält denselben zweiten 
Titel, ebenso ist die Widmung auf Blatt 4 übereinstimmend. Die 
Vorrede auf Blatt 8 weicht vollkommen ab, erwähnt jedoch die 
hervorragenden Verdienste Philipp Apians um die Topographie. Die 
„Beschreibung“ ist dieselbe, jedoch fehlt ihr am Schlüsse der Name 
Ph. Apians. Die „Observatio rerum Bavariae insignium“ beschränkt 
sich nicht bloss auf die summarische Aufzählung der Naturprodukte 
unseres Vaterlandes, sie führt auch kulturhistorische Momente an. 
Die Anleitung zum Gebrauche der Karte vervollständigte Weinerus 
nicht, schliesst mit „etc.“ wahrscheinlich in Rücksicht auf die Aus 
führlichkeit in dem Apianschen Werke. Blatt 24 zeigt, auf herrlichem
	        
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