Full text: Studien zu Philipp Apians Landesaufnahme

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Max Gasser 
bach, Gibitzenhof, Lichtenhof eingetragen, während diese Orte in der 
grossen Karte fehlen. Ja, viele Einöden und Weiler enthält die 
kleine Karte, welche auf der Generalstabskarte von heute nicht mehr 
aufzufinden sind. Gelegentlich der Koordinatenvergleichung von unge 
fähr 1400 Orten wurden circa 110 nicht mehr gefunden; jedenfalls mag 
hierunter manche Einöde dem Sturme der 350 Jahre zum Opfer 
gefallen sein. Merkwürdigerweise findet sich Nürnbergs Dutzendteich 
nur in der Karte 1 : 136000. Sogar Flüsse, Bäche, wie den Gauchs 
bach, welcher an Feucht vorbeifliesst und bei Röthenbach in die 
Schwarzach mündet, enthält nur die kleinere Karte. Auch findet 
sich manchmal die Kulturenbezeichnung mit ausführlicher Zeichnung 
illustriert in dieser Karte, während die grosse darüber gar nichts 
enthält. So sehen wir gerade auf diesem Halbblatte den Steinbruch 
von Langelohe sehr genau gezeichnet, in der anderen dagegen fehlt 
er. Solche Unterschiede finden sich in Menge vor. 
Hie und da finden wir die bayerischen Landtafeln auch seen 
reicher; mindestens sind die Wasserverhältnisse deutlicher, z. B. Fisch 
bach bei Nürnberg ist hier von vier Weihern umkränzt, während 
die grosse Ausgabe deren nur drei enthält. Ueberhaupt finden sich 
in den Apianschen Karten viele Weiher oder Seen, welche die 
Generalstabsblätter nicht auf führen oder an deren Stelle nur ein sump 
figes Terrain verzeichnen. So gibt z. B. Apian südöstlich von Schon 
gau bei Hausen einen grossen Weiher an, die heutige Karte zeigt hier 
den Hirtenwiesfilz. Um Wessobrunn zeichnet Apian eine Reihe von 
kleineren Seen, ausgedehnten Weihern, wovon nur der Zellsee in 
etwas veränderter Gestalt im Atlasblatte sich vorfindet. Auch Dingol- 
fing mit seiner grossen Brücke über das Filz bietet ein interessantes 
Bild. Da Apian in seiner grossen Karte die Geröllmassen und Kies 
bänke mit aufgenommen, könnte manche interessante Wanderung 
dieser Geschiebe verfolgt werden. An dieser Stelle sei auf die 
Wiedergabe des Donautümpels bei Pfatter und auf die Wasser 
becken nordöstlich von Burglengenfeld in den drei Kartenwerken 
hingewiesen. 
Gerade in Verfolgung der hydrographischen Eigenheiten bieten 
Apians Karten viele interessante Stellen. Auch die heutige Abnahme 
der Waldungen zeigt uns ein Vergleich mit der Generalstabskarte. 
Manches Blatt ist hier instruktiv. Entschieden vollkommener und 
plastischer ist die Bergzeichnung auf der Karte 1 : 136000 im Ver 
gleiche zur Karte vom Jahre 1563.
	        
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