Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

93 
abgerundet, die Achse 1 wird durch zwei gegenüber liegende Schräubchen e in 
der angegebenen Lage erhalten. 
Wird also der Wagen, somit auch die Scheibe F bewegt, so gleitet 
die Rolle f in einem Durchmesser der Scheibe hin und her; wird dagegen 
blos die Stange GG' verschoben, so bringt sie mit Hilfe des Drahtes die 
Scheibe, und diese wieder durch Reibung die Rolle f in Umlauf. Die 
Scheibe F ist bei diesem Instrumente eine eben geschliffene mit einem feinen 
Papier überzogene Glastafel. 
An den Ständer ist ein in 200 Intervalle eingetheilter Kreis be 
festiget, die Nummerirnng fängt nach derselben Sette in den beiden Enden 
des horizontalen Durchmessers an und geht bis 100; es liegen somit die mit 
50 bezeichneten Intervalle in dem vertikalen Durchmesser; der Zeiger mm' 
zu dieser Eintheilung befindet sich an der Welle I; diese endet in einem 
Getriebe, mit welchem sie in die Zähne eines zweiten Kreises 8 eingreift, 
dieser ist in 40 Intervalle getheilt und dient dazu, die ganzen Umläufe der 
Rolle s zu zählen, während der Zeiger an dem größeren Kreise die Theile 
eines Umlaufes, und weil man die Zehntel eines Intervalles noch recht 
gut schätzen kann, bis auf die Tausendthetle angibt. 
Die Berührung der Rolle mit der Scheibe kann durch eine hinter dem 
Ständer liegende Schraube aufgehoben, der Wagen bei k arretirt werden, 
endlich ist zu bemerken, daß alle Schrauben, deren Spitzen als Umdrehnngs- 
achsen dienen, mit Gegenmuttern versehen sind. 
Theorie des Planimeters. 
§. 71. Folgende einfache Theorie dieses Instrumentes hat Stampfer 
in dem oben citirten Werke bekannt gemacht*). 
Die gegenseitige Bewegung der Scheibe und der Rolle läßt sich als 
jene zweier Winkelräder ansehen, wobei der Halbmesser der Scheibe stetig 
veränderlich ist. 
Sei Fig. 55 der Halbmesser der Welle, den Halbmesser des Drahtes 
mit gerechnet — r, Halbmesser der 
Rolle —R, Abstand des Berührungs 
punktes der Rolle vom Centrum der 
Scheibe allgemein — q, diese Größe 
positiv, wenn der Berührungspunkt 
vom Ständer H weiter als der 
Mittelpunkt der Scheibe entfernt ist; 
die zn messende Figur werde auf 
rechtwinkliche Koordynaten bezogen, 
und zwar sollen die x zur Stange 
GG', die y zu den Schienen parallel 
sein, endlich der Anfangspunkt der 
Koordynaten o mit jenen der Bewe 
gung zusanlmen fallen. 
*) Einen von diesem etwas abweichenden Beweis über die Richtigkeit des Prinzipes 
auf welche dieses Instrument gegründet ist, findet man von Prof. Banernfeind 
in Dr. Barfnß prakt. Geometrie.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.