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Instrumentes, als noch der Stift auf dem Anfangspunkt der Bewegung
steht und dann die nach der Messung der Fläche adnotirt, und das erste
Ablesen von dem zweiten abgezogen werden. Damit aber das zweite Ablesen
größer ausfalle als das erste, so muß man den Stift so führen wie man
an dem Anfange des Polygons zu gehen hätte, wenn die rechte Hand
außerhalb desselben bleiben sollte.
Ist die Auftlahme 40 Klafter ein Zoll, so giebt das kleinere Rad die
ganzen Joche, das größere die Dezimaltheile eines Joches, für diese ließe
sich leicht eine Tafel berechnen, aus welcher die Quadratklafter durch eine
einfache Addition entnommen werden könnten.
Genauigkeit des Instrumentes.
§. 72. Ist der Apparat in seinen Bewegungen fehlerfrei, so ist seine
Genauigkeit so groß, daß diese durch andere bisher bekannte Methoden die
Fläche zu berechnen, gar nicht kontrollirt werden kann, weil diese größeren
Fehlern unterworfen sind; diese Schärfe bezieht sich aber begreiflich nur auf
jene Figur, deren Umfang die Spitze des Stiftes wirklich beschreibt.
Um nun diese Schärfe nachweisen zu können, ist jedem Apparate eine
Messingplatte beigegeben, auf welcher Kreise durch starke und tiefe Linien
eingeschnitten sind, in denen die Spitze mit großer Sicherheit herumgeführt
werden kann. Der Durchmesser wurde auf dem Comparator mit der größten
Schärfe bestimmt, und daraus die auf der Platte eingravirte Fläche be
rechnet.
Prof. Stampfer fand durch 10 sorgfältig angestellte Versuche an
einem solchen Kreise, dessen richtige Fläche 7 0741 Quadratzoll war, daß
diese durch den Apparat bis auf 0 0018 Quadratzoll also nahe des
Ganzen bestimmt werden kann.
Bei einem gezeichneten Siebenecke betrug das Mittel aus 6 Messungen
10.810, der mittlere Fehler einer Messung ± 0 010 Quadratzoll, also nahe
tttmj bes Ganzen; dieses günstige Resultat erhielt man ohne eines ängst
lichen Strebens nach Genauigkeit und brauchte zu jeder einzelnen Messung
sammt Ablesen und Aufschreiben durchschnittlich nur lf Minuten Zeit.
Zu erwähnen ist noch, daß man das Endresultat auch ans dem zwei
fachen, dreifachen Umfahren des Polygons bestimmen, überhaupt ein ähn
liches Verfahren wie bei der Multiplikation der Winkel anwenden kann,
dabei brauchen die ganzen Zolle nur das erste Mal abgelesen zu werden.
Bemerkungen über die Konstruktion und Adjustiruug des Apparates;
Untersuchung der Fehlerquellen desselben.
§. 73- Es ist nicht erforderlich, daß die Achse der Rolle zur Ebene
der Scheibe streng parallel sei, denn die gegenseitige Achsendrehung hängt
nur von den Halbmessern, nicht aber von der konstanten Neigung der Rolle
gegen die Scheibe. Demnach sind, um die Achse der Rolle sowohl zur Ebene
der Scheibe als zu den Schienen parallel zu stellen, keine Rektifikations
schrauben angebracht.