Full text: Die Landvermessung, Theorie des Höhenmessens, das Nivelliren und die Elemente der Markscheidekunst (Theil 2)

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werden, diesen Zweck erfüllen die mit m bezeichneten Leitrollen, ihre messinge 
nen Federn sind an ein Stück Dl angeschraubt, welches wieder mit dem 
untern Gestelle B in fester Verbindung steht. Von i bis i' ist ein Silber 
draht parallel mit der Richtung, in welcher sich der obere Wagen bewegt 
eingeklemmt, zugleich auch um die Welle geschlungen. 
Am vorderen Ende des obern Wagens ist die Vorrichtung zum Um 
fahren der auszumessenden Fläche; der Cylinder D steht senkrecht auf die 
Ebene des zu bestimmenden Polygons, kann durch die Schrauben r und s 
höher oder tiefer und festgestellt werden, trägt unten eine Fassung für ein 
Glas N, das in der Mitte einen kleinen Kreis hat, dessen Mittelpunkt die 
Stelle einer Spitze vertritt, oberhalb einer Lupe L, welche den Kreis und 
die unterhalb befindliche Polygonseite vergrößert; hh' ist die Handhabe zur 
Bewegung des ganzen Apparates. 
Die Ständer fl* stehen auf AA' senkerecht, in diesem ist durch zwei 
entgegen wirkende Schraubenspitzen n (die andere ist in der Zeichnung nicht 
sichtbar) die mit dem Silberdrahte parallele Achse für das Stück u firirt; 
innerhalb des Rahmens RR' ist die Drehungsachse 1 für die Rolle v, diese 
liegt auf der Scheibe F auf, diese Berührung kann aber durch die Schraube 
x, welche den Arm x' somit auch den Rahmen in die Höhe hebt, aufgehoben, 
dagegen durch das Gegengewicht g der Druck der Rolle auf die Scheibe 
vermehrt oder vermindert werden. 
Das Hauptzifferblatt selbst ist an dem Rahmen RR'u befestiget, an 
seinem untern Ende ist ein Träger t in dessen Kopfe ein Schräubchen 
die Mutter hat und dessen Spitze der Achse 1 zur Leitung dient. 
Das Hauptzifferblatt ist in 100 Intervalle getheilt, der Zeiger zu dieser 
Eintheilung ist an der Achse 1 die in ein kleines Getriebe endet und bei der 
drohenden Bewegung der Rolle noch zwei eingetheilte Rädchen in Bewe 
gung setzt. 
Die Theilung der Zifferblätter unb die Bewegung des Zeigers ist so 
angeordnet, daß der am Hauptzifferblatte die Einheiten der Fläche bis zu 
100, jener an dem rechtseitigen Zifferblatte bei z von Einem bis zu 10 
Hundert und der am linkseitigen Zifferblatte z' bis 10 Tausend angiebt; 
als Einheit der Flächen ist hier eine Quadratlinie angenommen worden. 
Zur Beurtheilung der Genauigkeit, welche man mit diesem Planimeter 
erreichen kann, nehmen wir die Daten, wie sie Prof. Bauernfeind gefunden 
hat. Zu den Versuchen wurde ebenfalls ein auf eine Metallplatte gravirter 
Kreis aber nur von 381 86 bairische Dezimallinien gewählt, zu einer Beob 
achtung (Umfahren, Ablesen, Aufschreiben) wurde durchschnittlich 15 Minuten 
gebraucht; die Fläche wurde durch den Apparat bis auf n'ö» des Ganzen 
bestimmt. 
Wir erlauben uns hier zwischen den Leistungen der Apparate von 
Wetli und von Hansen einen Vergleich allzustellen. ' 
Der Umfang des Kreises bei den Versuchen Stampfers war 9.4284, 
bei jenen des Bauernfeind's 7 675 Wiener Zoll. Stampfer sagt zwar nicht, 
welche Zeit zu einem Versuche nöthig war, allein bet dem gezeichneten 
Siebenecke führt er an, daß ein in geometrischen Arbeiten sehr geübter 
Ingenieur, ohne ängstliches Streben nach Genauigkeit, zn dem Umfahren, 
Ablesen und Aufschreibeil 14 Minute« brauchte.
	        
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